Wussten Sie schon, dass Sie den CO2e-Fußabdruck eines Produkts mit nur wenigen Klicks berechnen können? In diesem Blogartikel erfahren Sie, wie neueste Softwaretechnologie diese schwierige Aufgabe für Sie übernehmen kann.
Nachhaltigkeit als harte Kennzahl: Software übernimmt die Berechnung
Welche Tomate verursacht mehr CO2e?
Versetzen Sie sich einmal in die Lage Ihres Endkunden, der Ihre Produkte potenziell demnächst im Supermarkt einkaufen wird. Stellen Sie sich vor, Sie stehen in der Gemüseabteilung und halten zwei Tomaten in der Hand. Auf den Etiketten ist deren Herkunft angegeben: Die eine Tomate stammt aus einem regionalen Gewächshaus, die andere wurde auf einem Feld in Spanien angebaut und von dort angeliefert. Sie legen Wert auf eine nachhaltige Ernährung und möchten daher wissen, welche Tomate den niedrigeren CO2e-Fußabdruck hat. Wäre es nicht hilfreich, wenn die Verpackung oder der Aufkleber neben dem Herkunftsland auch diese Information enthalten würde?
Wir geben zu, dass wir uns dieses Tomaten-Dilemma ausgedacht haben. Dies kann jedoch nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass plastikfreie Verpackungen, ein möglichst niedriger CO2e-Fußabdruck, faire Arbeitsbedingungen oder das Tierwohl für die deutschen Verbraucher*innen immer mehr zu starken Einflussfaktoren für das Kaufverhalten werden.
Nachhaltiger Konsum in Deutschland
Drei Viertel der deutschen Verbraucher*innen achten beim Einkauf auf Nachhaltigkeitskriterien von Produkten. Bei frischen Lebensmitteln, insbesondere Gemüse, Obst, Fleisch und Fisch, spielt Nachhaltigkeit die größte Rolle: Etwa zwei Drittel der Befragten (62%) halten sie in diesen Kategorien für wichtig oder sehr wichtig.
McKinsey & Company, Consumers' sustainability sentiment, 2021
Nachhaltigkeit als harte Kennzahl
Daten über CO2e-Emissionen sind schwer zu erhalten. Für den Endkunden ist es besonders schwierig einen Einblick zu erhalten und genau das hindert auch unsere*n Tomaten-Liebhaber*in im Supermarkt daran, eine fundierte Entscheidung treffen zu können. Obwohl nahezu jeder Vorstand das Thema Nachhaltigkeit ganz oben auf der Agenda hat, sind transparente und vertrauenswürdige Zahlen meist nicht verfügbar und deshalb auch selten auf Produkten angegeben. Denn selbst den Mitarbeitenden der Beschaffungsabteilung oder anderen Personen, die direkt in die Lieferkette eingebunden sind, fällt es schwer, den CO2e-Fußabdruck eines Produkts zu bewerten.
Erfahren Sie mehr zu Nachhaltigkeit in der Konsumgüterindustrie
Nachhaltigkeit als harte Kennzahl? Ein ungünstiger Prüfbericht, weil man keine oder unzureichende Einblicke in die eigenen CO2e-Emissionen gibt? Dies wird schon bald zur Realität werden. So wird die Europäische Union mit der künftigen Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSR-Richtlinie) eine solche Berichtspflicht für Unternehmen einführen. Zusätzlich steigt das soziale Bewusstsein dafür, dass wir unseren ökologischen Fußabdruck deutlich reduzieren müssen.
Den konkreten CO2e-Ausstoß zu ermitteln und transparent zu kommunizieren war bislang eine schwierige Angelegenheit. Doch die gute Nachricht ist, dass Unternehmen nicht länger separate Excel-Listen führen oder komplizierte Berechnungen anstellen müssen. Diese Aufgabe können mittlerweile Softwareprogramme übernehmen.
Hindernisse bei CO2e-Fußabdruck-Analyse in der Ernährung und Landwirtschaft
Eine Umfrage unter den Kunden aus der Ernährungs- und Landwirtschaftsbranche von NTT DATA Business Solutions Benelux zeigt, dass CO2e-Emissionen beim Anbau, bei der Beschaffung oder bei der Herstellung eines Produktes kaum analysiert werden. Doch was ist bei der Analyse das größte Hindernis? Die Antwort: Der erhebliche Zeit- und Arbeitsaufwand zur Ermittlung der konkreten Zahlen. Denn es kostet Mitarbeitenden auf verschiedenen Ebenen der Organisation viel Zeit alle Daten, welche für eine korrekte Berechnung benötigt werden, zusammenzutragen. Diese Informationen stammen aus verschiedenen Quellen und finden sich daher meist in Excel-Listen, E-Mails und anderen Online- und Offline-Dokumentationen.
Auch die Verarbeitung und Analyse der CO2e-Emissionen verschiedener Produkte ist ein Hindernis. Häufig erfolgt dies manuell, so dass die Gefahr von widersprüchlichen oder sogar fehlerhaften Daten hoch ist. Zudem ist nahezu keine Validierung möglich, sodass die Richtigkeit der Daten kaum gewährleistet werden kann.
Technologie orientiert sich an neuen Rechtsvorschriften
Es gibt jedoch auch gute Neuigkeiten. Abgesehen von der Tatsache, dass die Gesetzgebung zur Nachhaltigkeit immer strenger und damit dringlicher wird, lässt sich auch in Unternehmen ein Wandel erkennen, so fällt das Thema nicht länger nur in die Zuständigkeit der Nachhaltigkeitsbeauftragten. Auch die Softwareentwickler sind nicht untätig – dank der neuesten Technologie lassen sich CO2e-Daten problemlos importieren, berechnen, analysieren und validiert an das eigene Unternehmen zurücksenden, so dass diese allen Abteilungen zur Verfügung stehen.
Beispielsweise kann die Einkaufsabteilung die CO2e-Daten nutzen, um Produkte intelligenter und bedarfsgerechter zu beschaffen. Entlang der gesamten Wertschöpfungskette können die Emissionstreiber identifiziert werden und in der Produktion die Produkte mit CO2e-Etiketten versehen werden, welche die vom Verbrauchenden gewünschten Informationen enthalten. Ebenso kann die Finanzabteilung die Daten in den von der Buchhaltung zu prüfenden Bericht einfließen lassen.
Nachhaltigkeitsdaten liegen häufig bereits im ERP-System
Eine große Frage bleibt jedoch: Wie lässt sich der CO2e-Ausstoß eines Produktes, abgesehen von Gütezeichen für nachhaltige Produkte und Zertifikaten auf der Verpackung, nach außen sichtbar machen? Nun, mit belegbaren Zahlen natürlich. Diese ließen sich bislang nur mit viel Aufwand zusammentragen, können nun jedoch schneller und präziser erstellt werden, als Sie vielleicht denken.
Wussten Sie beispielsweise, dass die Basis für Nachhaltigkeitsdaten häufig bereits im ERP-System vorliegt? Mit einer relativ einfachen Lösung können Sie diese Zahlen aus Ihrem System extrahieren, für Analysezwecke auswerten und in einen Bericht exportieren.
Unsere Kollegen Edwin Berendsen und Elmer Kramer von NTT DATA Business Solutions Benelux haben „SAP Product Footprint Management“ in Kombination mit dem ERP-System SAP S/4HANA getestet. Unsere Experten haben die Kalkulation mit den weltweit anerkannten Emissionsfaktoren von ecoinvent durchgeführt Diese Datenbank enthält Informationen über die Umweltauswirkungen von Produkten und Prozessen weltweit. Sie können auch, wenn Sie diese bereits haben, Ihre eigene Excel-Liste mit den Auswirkungen pro Produkt importieren.
Vorteile von SAP Product Footprint Management
Angesichts der aussichtsreichen Planung und der interessanten Ergebnisse aus den ersten Demos können wir Ihnen bereits jetzt einige Vorteile von „SAP Product Footprint Management“ vorstellen:
- Akkurate, validierte und hochwertige Daten, die sich in Echtzeit abrufen lassen.
- Validierte Grundlage für prüffähige Berichte.
- Einsparung von Zeit, Geld und Ressourcen durch die automatische Datenanalyse sowie Reduzierung des Fehlerrisiko.
- Treffen von fundierten Entscheidungen und Maßnahmen auf Basis von CO2e-Daten.
- Erfüllen der Zielvorgaben der CSR-Richtlinie und basierend darauf Beginn mit der Feinabstimmung des eigenen CO2e-Fußabdrucks.
- Datenanalysen und Skizzierung von ‚Was-wäre-wenn-Szenarien‘ für die Zukunft, um Einblicke in Handlungsoptionen zu geben.
- Erkennung von verunreinigten Stammdaten über Protokolle und Red Flags.
- Standardmäßige Integration von SAP S/4HANA und SAP ECC, um den Betrieb voranzubringen und zu verbessern.
- Vereinfachter Import von Emissionsfaktoren, welche für Berichterstattungen und weitere Berechnungen benötigt werden.
- Monatliche, vierteljährliche und jährliche Berechnungen sowie einfacher Aufbau des CO2e-Verlaufs für Benchmarking-Zwecke.
- Implementierung in kurzer Zeit.
- Produkterweiterungen wie z.B. die Möglichkeit, Einblicke in den CO2e-Fußabdruck von Stücklisten, Transporten oder PLM-Prozessen zu erhalten.
Software-gestützte Erfassung des CO2e-Fußabdruck eines Produktes
Datengestütztes Carbon Management? Im Video erklärt Ihnen Paul Dietrich, Innovation Manager bei NTT DATA Business Solutions, wie eine solche Erfassung in Echtzeit funktioniert und was sie Ihnen darüber hinaus ermöglicht: nämlich nicht nur die Ermittlung, Tracking und Kompensation des Carbon Footprints, sondern die Daten geben auch Klarheit darüber, an welchen Stellschrauben gedreht werden muss, um die eigene Produktion nachhaltiger zu gestalten.
Die Berichtspflicht gilt auch bald für Ihre Kunden
Aufgrund der bevorstehenden Neuauflage der CSR-Richtlinie wird es in der EU bald unvermeidlich sein, fehlerfreie und prüffähige Berichte zu den eigenen CO2e-Emissionen abzugeben. Grund genug, sich mit Lösungen für das „Product Carbon Footprint Management“ zu beschäftigen.
Die Entscheidung, transparenter mit dem eigenen CO2e-Fußabdruck umzugehen, ist nicht nur Voraussetzung dafür, dass Sie die jährliche Prüfung bestehen. Sie bietet auch die großartige Chance, Kunden und Verbraucher an Ihre Marke zu binden. Unserer Meinung nach ist es sinnvoll bereits jetzt Nachhaltigkeitskriterien zu einer harten Leistungskennzahl (KPI) des Unternehmens zu machen, denn auch das Bewusstsein und die Kaufpräferenz der Konsumenten für nachhaltigere Produkte steigt. Und auch Ihre Kunden werden bald über ihre CO2e-Belastung und die Produkte, die sie von Ihrem Unternehmen kaufen, berichten müssen.
Sind Sie neugierig auf die Lösung? Dann nehmen Sie Kontakt auf und stellen Sie unseren Expert*innen Ihre Fragen! Senden Sie einfach eine E-Mail an [email protected]