Die Rechenzentren sind ein maßgeblicher Treiber des Energieverbrauchs bei NTT DATA Business Solutions. Jetzt zahlt sich aus, dass von Anfang an auf Nachhaltigkeit gesetzt wurde. So können die gestiegenen Anforderungen ohne mehr Ressourcenverbrauch bewältigt werden. Und die Kunden sind auch zufrieden.
Nachhaltige Rechenzentren: Wachsen, ohne wachsen zu müssen
Finanzvorstand Jürgen Pürzer über die Green-IT-Initiative: „Ökologische und betriebswirtschaftliche Vorteile“
Als IT-Dienstleister mit eigenen Rechenzentren haben wir einen hohen Energiebedarf. Einer unserer stärksten Hebel in Sachen Klimaschutz ist deshalb, diese Zentren – genau wie unsere Bürogebäude – so energieeffizient wie möglich zu betreiben und in großen Teilen mit selbst produziertem Solarstrom zu versorgen. Am Standort Bielefeld haben wir bereits eine Photovoltaikanlage errichtet, die in signifikantem Maße zur Energieversorgung beiträgt. Auch der restliche Strom kommt aus nachhaltigen Quellen. In Kürze werden weitere PV-Anlagen dazukommen. So investieren wir im laufenden Geschäftsjahr einen einstelligen Millionenbetrag, um auch an unserem Standort in Bautzen Solarstrom zu produzieren.
Wir machen das, weil es wichtig ist. Die Investitionen sind allerdings auch aus betriebswirtschaftlicher Perspektive sinnvoll, weil sie uns unabhängiger von der Energiepreis-Entwicklung machen. Derzeit gehe ich von einer Amortisierung innerhalb von sechs bis acht Jahren aus. Neben der Energieversorgung setzen wir auch andere Hebel ein – „Green IT“ ist weit mehr als „Green Energy“. So arbeiten wir daran, Ressourcen besser zu schonen und noch mehr Kunden mit innovativen Softwarelösungen bei der grünen Transformation zu unterstützen. Auch hier haben wir uns ambitionierte Ziele gesetzt, und auch hier gehen ökologische und betriebswirtschaftliche Vorteile Hand in Hand. Denn Kunden, Mitarbeitende und Geschäftspartner legen immer öfter Wert auf hohe Nachhaltigkeitsstandards.
Jürgen Pürzer Chief Financial Officer
Nachhaltige Rechenzentren in Deutschland
- In Deutschland machen die Rechenzentren von NTT DATA Business Solutions etwa 80 % des Stromverbrauchs aus.
- Bereits 2011, bei der Planung und dem Bau des ersten Rechenzentrums, wurde das Thema Nachhaltigkeit mit bedacht.
- Die Energieeffizienz der Rechenzentren liegt deutlich über dem Branchenschnitt.
- Seit 2021 werden die Rechenzentren und Bürogebäude von NTT DATA Business Solutions in Deutschland mit Ökostrom beliefert.
Ausgezeichnet
Im Rahmen der „10th NTT Sustainability Conference“ im Juni 2023 in Tokio wurden die Rechenzentren in Bautzen für ihre erfolgreichen Bemühungen im Bereich ökologischer Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Dazu zählt, den CO2-Fußabdruck in den Rechenzentren auf null reduziert zu haben.
WAS IST DAS HERZSTÜCK ALLEN DIGITALEN LEBENS? Ohne Zweifel die Rechenzentren. Jede Webseite, jede Excel-Datei, jedes Video benötigt einen Speicherort. Was nicht ausschließlich im eigenen Handy oder Computer lagert, findet seinen Platz in Rechenzentren. Dort kommen Daten an, werden verarbeitet, gespeichert und wieder verschickt – milliardenfach und in unglaublicher Geschwindigkeit. Diese Prozesse benötigen Energie. Viel Energie. Rund 16 Milliarden Kilowattstunden verbrauchen Rechenzentren und kleinere IT-Installationen in Deutschland pro Jahr. Das sind immerhin 3 % des gesamten Stromverbrauchs hierzulande.
Nachhaltige Rechenzentren: NTT DATA Business Solutions betreibt zwei solcher Rechenzentren in Deutschland – eines in Bautzen, das andere ganz in dessen Nähe in dem kleinen Ort Salzenforst. Darüber hinaus betreibt die Tochterfirma GISA zwei weitere Rechenzentren, die aktuell noch nicht auf erneuerbaren Strom umgestellt sind. „Als feststand, dass wir auf 100 % Ökostrom umstellen, habe ich mich riesig gefreut“, sagt Denis Seliger, Team Lead Data Center Infrastructure & Operation bei NTT DATA Business Solutions. Das war vor zwei Jahren. Der Prozess, die Rechenzentren des Unternehmens nachhaltig zu machen, begann aber viel früher. Seliger, der für die technischen Anlagen in den Rechenzentren verantwortlich ist, war von Anfang an dabei. Der Startpunkt war 2011, als mit der Planung für das Rechenzentrum in Salzenforst begonnen wurde. Seliger: „Schon damals haben wir darauf geachtet, die Kältetechnik des Rechenzentrums effizient zu gestalten, also mit möglichst wenig Ressourcen eine möglichst große Leistung zu entwickeln.“
Nachhaltige Rechenzentren: so wird Energieeinsparung gemessen
Wie energiesparend arbeitet ein Rechenzentrum? Diese Frage lässt sich anhand einer Kennzahl beantworten, nämlich der sogenannten Power Usage Effectiveness, kurz PUE. Diese gilt als globaler Leitwert für Energieeffizienz. Konkret: Der PUE-Wert setzt den Stromverbrauch der IT-Geräte ins Verhältnis zum Gesamtenergieverbrauch des Rechenzentrums. Also: Gesamtenergieverbrauch des Rechenzentrums / Energieverbrauch der IT-Ausstattung = PUE. Das neue Rechenzentrum von NTT DATA Business Solution hat einen PUE-Wert von 1,2 und liegt damit deutlich unter dem aktuellen weltweiten Durchschnitt von 1,57.
Rechenzentren brauchen auf zwei Ebenen Energie: für die Rechenprozesse selbst und – da diese Prozesse viel Wärme erzeugen – für die komplexe Kühlung der Systeme, also Klimaanlagen, Rückkühlung, Ventilatoren und mehr. „Die Nachhaltigkeit von Rechenzentren entscheidet sich wesentlich beim Bau“, sagt Ingo Jochim, Head of Cloud Infrastructure Services Germany bei NTT DATA Business Solutions, der wie Seliger in Bautzen arbeitet. „Deswegen haben wir auch beim Bau unseres zweiten Rechenzentrums die allerneueste Technik verwendet.” Statt einer Wasserkühlung wurde eine energiesparendere hochmoderne Luftkühlung verbaut. „Unsere effizienteren Systeme kosten sicherlich ein bisschen mehr Geld als Kühlsysteme, die man von der Stange kaufen kann“, so Jochim, „aber wir haben nachweisen können, dass es sich über die Laufzeit der Nutzung finanziell lohnt, in effizientere Technologie zu investieren.“
Strategische Investitionen zahlen sich aus
Nachhaltigkeit rechnet sich auch noch auf einer anderen Ebene. „Immer mehr Kunden fragen uns, was wir beim Thema Nachhaltigkeit in die Waagschale werfen können“, so Seliger. Das ist eine noch recht junge Entwicklung. Denn, so Seliger: „Als wir damit begonnen haben, die Rechenzentren nachhaltiger zu betreiben, hat dies bei den Kunden noch keine Hauptrolle gespielt.“
Die langfristige Strategie zahlt sich also doppelt aus: weniger Stromverbrauch und Kunden, die das zu schätzen wissen. Damit dies so bleibt, wird ständig über Verbesserungen nachgedacht und diese werden umgesetzt, etwa Flash-Speicher statt Festplatten und der Verbau noch energie- und platzsparenderer IT-Systeme. Weil in den Fortschritt investiert wird, nimmt bei NTT DATA Business Solutions die verarbeitete Datenmenge zwar stetig zu, aber der Stromverbrauch bleibt konstant, bisweilen sinkt er sogar. Und weil die Technik immer kleiner wird, kann auf der bestehenden Fläche der beiden Rechenzentren mehr Kapazität eingebaut werden. So wird trotz Wachstum keine zusätzliche Gewerbefläche benötigt.
Außerdem: Neben Öko-Strom braucht es keine weiteren Energiequellen in den Rechenzentren. „Wir nutzen die Abwärme der Server und mithilfe von Wärmepumpen beheizen wir mit der so gewonnenen Energie unsere Gebäude“, sagt Seliger. „Weitere Energieträger wie Öl oder Gas sind deshalb nicht notwendig.“
Eine Kreislaufwirtschaft sozusagen. Und was bringt die Zukunft? Es ist vor allem der technische Fortschritt, der mehr Nachhaltigkeit möglich macht. Gerade bei den Prozessoren gebe es eine immense Entwicklung hin zu mehr Rechenleistung bei weniger Energieverbrauch, weiß Jochim. NTT DATA Business Solutions folgt dem Fortschritt konsequent. „Wenn neue Systeme klare Vorteile bezüglich Nachhaltigkeit liefern, lösen wir alte Technik schneller ab“, beschreibt Jochim die Unternehmensstrategie.
Zum Kern der Nachhaltigkeitsstrategie gehört auch die stetige Verbesserung – häufig im Kleinen. „Wir sind durchgehend im Gespräch mit unseren Lieferanten, Kunden und Anbietern von IT-Systemen“, so Jochim, „auch mit unseren Kolleginnen und Kollegen.“ Über diese kommen besonders viele Innovationsideen ins Unternehmen. Seliger: „Wenn man sieht, wie sich die Welt verändert hat man schon das Bedürfnis, einen positiven Beitrag zu leisten.“ Mit der stetigen Arbeit an der Verbesserung der Systeme folgt er diesem Bedürfnis. Und nicht nur er. „Ich kann sicherlich auch für meine Mitarbeitenden sprechen“, so Seliger, „wenn ich sage, dass wir auf diese Entwicklung ein bisschen stolz sind.“
Moderne Kühltechnik
Rechenleistung verursacht Prozesswärme. Damit die IT funktioniert, muss sie gekühlt werden. Zur Kühlung kann Wasser oder Luft verwendet werden. Hochmoderne Luftkühlung, wie sie im neuen Rechenzentrum von NTT DATA Business Solutions in Bautzen verwendet wird, arbeitet mit einer sogenannten adiabatischen Kühlung. Die Kühlung entsteht dabei durch die Verdunstung von Wasser, denn wenn Wasser seinen Zustand von flüssig zu gasförmig ändert, entweicht Energie, und dies senkt die Temperatur des zu kühlenden Objekts. Der gleiche Effekt tritt auf, wenn man im Sommer schwitzt und der Schweiß verdunstet, dann kühlt dies die Haut. Diese Technik ist energiesparend, weil sie bei Außentemperaturen bis zu 30 Grad ohne stromintensive sogenannte Kompressionskälte auskommt.
Wir haben nachweisen können, dass es sich über die Laufzeit der Nutzung finanziell lohnt, in effizientere Technologie zu investieren.
Ingo Jochim Head of Cloud Infrastructure Services Germany NTT DATA Business Solutions
Wenn man sieht, wie sich die Welt verändert, hat man schon das Bedürfnis, einen positiven Beitrag zu leisten.
Denis Seliger Team Lead Data Center Infrastructure & Operation NTT DATA Business Solutions
Nachhaltigkeitsbericht 2022/2023: Auf dem Weg
Für das Geschäftsjahr 2022/2023 haben wir unseren ersten Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht – Auftakt zu einer regelmäßigen, jährlichen Berichterstattung. In Anlehnung an die Vorgaben des Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) geben wir mit diesem Bericht unseren Kunden, Mitarbeitenden, Partnern, Lieferanten, aber auch der interessierten Öffentlichkeit einen ersten Einblick, wie wir das Thema Nachhaltigkeit im Unternehmen und entlang unserer Lieferkette gestalten.
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Ingo Jochim
Head of Cloud Infrastructure Services Germany