NTT DATA Business Solutions
Sarah Block | August 31, 2022 | 3 min.

Produktionsplanung in der Lebensmittelindustrie

PP/DS ist ein Tool, welches neben den klassischen Planungsherausforderung auch branchenspezifische Anforderungen erfüllen kann. So können nicht nur die Termintreue verbessert, sondern gleichzeitig Haltbarkeiten berücksichtigt und Rüstzeiten sowie manuelle Planungsaufwände durch einen hohen Automatisierungsgrad in der Produktionsplanung minimiert werden.

Mit dem SAP Feinplanungstool die planerischen Aufgaben bewältigen

In einer Welt voller Volatilität, Ungewissheit, Komplexität und Ambiguität steht die operative Produktionsplanung vor einer großen Herausforderung. Einerseits ist ein stabiler Produktionsplan wünschenswert, andererseits muss eine schnelle Reaktionsfähigkeit und somit ein kurzfristiges Umplanen im Falle von ungeplanten Maschinenausfällen und Schwankungen auf den Absatz- und Beschaffungsmarkt gegeben sein. Insbesondere die Lebensmittelbranche und somit die Produktion der Fast Moving Consumer Goods (FMCG) weist zusätzliche Besonderheiten auf, die es in der Planung zu berücksichtigen gilt. Bei der Bewältigung dieser planerischen Aufgabe kann das Feinplanungstool Production Planning & Detailed Scheduling der SAP in vielfältiger Weise unterstützen.

Das bereits aus dem SAP Advanced Planner & Optimizer (APO) bekannte Tool ist nun fester Bestandteil des SAP S/4HANA und muss lediglich aktiviert werden. Außerdem kann PP/DS auch vorab als Sidecar-Ansatz an ein ERP-System angebunden werden, wenn die Conversion zu SAP S/4HANA erst für einen späteren Zeitpunkt geplant ist.

Grundsätzlich steht die Produktionsplanung in der Lebensmittelbranche vor denselben Herausforderungen wie Unternehmen anderer Branchen auch – den Kund*innen sollen verlässliche Terminzusagen gemacht werden können, und zwar unter Berücksichtigung der Materialverfügbarkeiten und den zur Verfügung stehenden Kapazitäten. Diese Termine gilt es anschließend bestmöglich einzuhalten. Insbesondere bei der Produktion von Lebensmitteln kommen jedoch häufig weitere erschwerende Faktoren hinzu. So zeichnen sich die Produktionsprozesse oftmals durch eine Komplexität und Mehrstufigkeit aus, weswegen die Durchlaufzeiten negativ beeinflusst werden können. Zudem sind beispielsweise Allergen- und Haltbarkeitsrestriktionen zu berücksichtigen. Speziell in der Lebensmittelindustrie stellt sich außerdem die Bulk-Gebinde Planung als planerische Herausforderung dar. Es bedarf demnach eines Tools, das eine weitestgehend automatisierte Produktionsplanung ermöglicht, die diese Restriktionen berücksichtigen kann.

PP/DS für die automatisierte Produktionsplanung

Das Production Planning & Detailed Scheduling bietet vor diesem Hintergrund insbesondere durch die inkludierten Optimierungsanwendungen die Möglichkeit, automatisiert einen in Abhängigkeit der Restriktionen durchführbaren Produktionsplan zu erstellen. So wird nicht lediglich der Bedarfstermin als rein terminliche Restriktion betrachtet. Innerhalb des Optimierungslaufs können beispielsweise auch Haltbarkeitsrestriktionen berücksichtigt werden. Dies wird über das sogenannte „Pegging“ realisiert, welches die Beziehung zwischen einem Bedarfs- und einem Beschaffungselement darstellt. Das „Pegging“ stellt sicher, dass nur diejenigen Elemente miteinander verknüpft werden, welche aus Sicht der Haltbarkeit kompatibel sind. Diese Verbindungen werden im Optimierungslauf eingehalten, sodass sichergestellt wird, dass Bedarfselemente nur mit zum Bedarfszeitpunkt haltbaren Bestands- bzw. Beschaffungselementen bedient werden. Sollte es vorkommen, dass Zugangselementen mit begrenzter Haltbarkeit keinem Bedarf zugeordnet werden können und somit ein Überschuss generiert wird, kann über das sogenannte „Alerting“ eine Warnmeldung ausgegeben werden, die den Produktionsplanenden bzw. Bestandsverantwortlichen auf diesen Umstand hinweisen. Auch hinsichtlich der Reihenfolgeplanung bietet der Optimierer Optionen zur Automatisierung. So können optimale Reihenfolgen bspw. auf Grundlage von Allergenen und Verpackungsformaten mit Hilfe von Rüstmatrizen abgebildet werden, um Rüstzeiten zu minimieren.

Darüber hinaus ist der Optimierer dazu in der Lage, die Feinplanung der Bulkproduktion in Kombination mit der Abfüllung in Gebinde zu vereinfachen. Aufgrund dessen, dass eine Bulkware häufig in mehrere unterschiedliche Gebinde abgefüllt wird, welche jeweils unter einer eigenen Materialnummer geführt werden, besteht die Notwendigkeit diese Schritte in einzelnen Aufträgen abzubilden. An dieser Stelle entsteht die Herausforderung, dass die Bulk- und Gebindeaufträge terminlich direkt aufeinanderfolgend eingeplant werden müssen, da die Bulkware nicht lagerfähig ist oder eine Zwischenlagerung nicht wünschenswert ist. Mithilfe des Optimierers können solche Planungsanforderungen automatisiert gelöst werden.

Zusammengefasst stellt PP/DS somit ein Tool dar, welches neben den klassischen Planungsherausforderung auch branchenspezifische Anforderungen erfüllen kann. So können nicht nur die Termintreue verbessert, sondern gleichzeitig Haltbarkeiten berücksichtigt und Rüstzeiten sowie manuelle Planungsaufwände durch einen hohen Automatisierungsgrad in der Produktionsplanung minimiert werden.

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-von Sarah Block, Consultant, Supply Chain Planning, NTT DATA Business Solutions AG-
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