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Oliver Dickinson | September 9, 2019 | 4 min.

SAP Process Orchestration – Support-Ende von SAP NetWeaver

Das Ende der Mainstream-Wartung für SAP NetWeaver rückt näher. Zum 31.12.2020 stellt SAP den Support für weitere NetWeaver-Releases ein. Wenn Sie noch nicht begonnen haben, ein Upgrade oder ein Migrationsprojekt für den Wechsel auf ein aktuelles Release zu planen, ist es jetzt an der Zeit, dies zu tun. Der nachfolgende Artikel gibt Ihnen dafür eine Übersicht der betroffenen Releases und beschreibt die verschiedenen Möglichkeiten für eine Migration.

SAP Process Orchestration – Support-Ende von SAP NetWeaver

Welche SAP NetWeaver Releases sind betroffen?

Bereits im November 2011 hat SAP das Support-Ende zum 31.12.2020 für die SAP NetWeaver-Releases 7.1x, 7.2x, 7.3x und 7.4 für den Java Stack angekündigt, dennoch werden auch heute noch viele der genannten Versionen als Kernkomponente der Integrationslandschaft betrieben.

SAP Process Orchestration – Support-Ende von SAP NetWeaver

Welche Migrationsoptionen haben Sie?

Naheliegend wäre natürlich die Migration auf das passende SAP NetWeaver Release 7.5. Bevor Sie sich aber dafür entscheiden, sollten Sie auch den Einsatz der SAP Cloud Platform Integration Suite (SAP CPI) als zukünftige Integrationslösung in Betracht ziehen. Vor allem bei hybriden Applikationslandschaften als auch bei der allgemeinen Anbindung von Cloud-Systemen sollte der Einsatz der SAP CPI evaluiert werden. Auch eine Kombination aus On-Premises- und Cloud-Integration kann eine mögliche Option sein. Bei der Auswahl sollten Sie ebenfalls beachten, dass Ende 2020 auch der SAP Business Connector aus dem Support ausläuft.

Sollten Sie sich für die On-Premises-Variante entscheiden, haben Sie die Wahl, abhängig von Ihrer derzeit eingesetzten Integrationslösung, zwischen folgenden Migrationsoptionen:

Option 1: Migration Ihrer alten SAP Process Orchestration Version auf die SAP PO 7.5

Da Sie bereits eine SAP Process Orchestration betreiben, haben Sie auch die dazugehörige Lizenz, welche ebenfalls für das neue 7.5 Release gültig ist. Eine entsprechende Migration ist daher anzustreben.

Option 2: Migration Ihrer alten Advanced Adapter Engine Extended (AEX) Version auf die AEX 7.5

Sollten Sie derzeit bereits eine Advanced Adapter Engine (Extended) Version einsetzen und die Funktionalitäten des Business Process Managements (BPM), Business Rules Managements (BRM) und auch kein B2B-Transfer verwenden, so sollten Sie auf die neue AEX 7.5 Version migrieren.

Option 2.1: Migration Ihrer alten Advanced Adapter Engine Extended (AEX) Version auf die SAP PO 7.5

Sollten Sie aber eine der genannten Funktionen (BPM, BRM) bereits heute oder aber zukünftig einsetzen wollen, sollten Sie auf das SAP PO 7.5 Release migrieren.

Option 3: Migration Ihrer alten SAP Process Integration Version auf die SAP Process Orchestration 7.5

Um auch zukünftig eine leistungsfähige On-Premises-Integrationslösung zu haben, sollten Sie auf die SAP PO 7.5 migrieren. Dies ermöglicht Ihnen neben der gewohnten Process Integration zudem den Einsatz von BPM, BRM sowie mit dem B2B-AddOn eine entsprechende B2B-Kommunikation mit Ihren Kunden und Partner.

Welche Vorteile haben Sie durch den Einsatz von SAP Process Orchestration 7.5?

Im Gegensatz zu Ihrer derzeit eingesetzten Integrationslösung bietet das SAP Process Orchestration 7.5 Release neben der Process Integration noch einige zusätzliche Funktionen an. Das Business Process Management-Modul bietet Ihnen dabei die Möglichkeit, eine Integration von Aktivitäten und Workflows mittels BPMN zu realisieren. Hierbei können Aktivitäten automatisiert aber auch menschliche Interaktionen eingebunden werden. Das Business Rules Management bietet darüber hinaus noch die Möglichkeit Geschäftsregeln hinzuzufügen umso das Verhalten des Prozesses auf aktuelle Ereignisse abzustimmen. Ebenfalls in vielen SAP PO-Lizenzen bereits enthalten ist das B2B Add-On zur klassischen B2B-Kommunikation (EDI) mit Ihren Partnern und Kunden.

Auf der technischen Seite ist zu erwähnen, dass Sie die SAP Process Orchestration nun auf einer SAP HANA Datenbank betreiben können. Zusammen mit der Umstellung auf eine reine Java-Architektur wird dadurch unter anderem der Datendurchsatz Ihrer Integrationslösung erheblich verbessert.

Welche Vorteile haben Sie durch den Einsatz der SAP Cloud Platform Integration Suite?

Bei der Vielfalt an Cloud-Applikationen und den stetig komplexer werdenden Systemlandschaften wächst der Bedarf an Integrationslösungen und einer Integrationsstrategie von Cloud-Anwendungen konstant. Die SAP Cloud Platform Integration Suite liefert dafür
Out-of-the-Box Integrationen zwischen Cloud- und On-Premises-Anwendungen.

Durch vorgefertigte Integrationsinhalte und Adapter ermöglicht die SAP CPI eine schnelle und nahtlose Integration von Unternehmensprozessen und Daten unabhängig der zugrundeliegenden IT-Systemlandschaft.

Um die richtige Migrationsoption und damit einhergehend Ihre zukünftige Integrationslösung zu finden, stehen wir Ihnen gern zur Seite. Wir beraten Sie bei der Auswahl der Migrationsoption, entwickeln mit Ihnen die passende Migrationsstrategie und unterstützen Sie bei der Umsetzung der neuen Integrationslösung.

von Oliver Dickinson, Professional Integration Consultant, Consulting Services – Architecture & Processes, NTT DATA Business Solutions AG-

E-Mail: [email protected]