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Jürgen Maier | April 11, 2017

Zusammenarbeit zwischen Google und SAP gut für Unternehmenskunden

Diese Ankündigung hat für große Aufmerksamkeit in der Geschäftswelt gesorgt: SAP und Google werden im Bereich Cloud-Computing zusammenarbeiten. Im Blog erläutere ich 3 Gründe, warum die Zusammenarbeit zwischen Google und SAP gut für Unternehmenskunden ist.

3 Reasons Why the Google and SAP Collaboration Benefits Enterprise Customers

Diese Ankündigung hat für große Aufmerksamkeit in der Geschäftswelt gesorgt: SAP und Google werden im Bereich Cloud-Computing zusammenarbeiten. Bernd Leukert, Mitglied des SAP-Vorstands, schrieb in einem vor Kurzem veröffentlichten Artikel „[…] eine strategische Partnerschaft für gemeinsame Innovationen zwischen unseren beiden weltweit führenden Unternehmen anzukündigen. Unser Ziel ist es, globale Unternehmen zu unterstützen, ihre Geschäftsprozesse in einer Public-Cloud-Umgebung mit der höchsten Sicherheit, Flexibilität, Skalierbarkeit und Geschwindigkeit abzuwickeln.“ Sicher, Google ist vor allem bekannt für Konsumgüter und längst nicht so etabliert bei Dienstleistungen für Unternehmenskunden. Ich glaube, dass genau dies einer der Gründe für diese Partnerschaft ist. Ich bin auch davon überzeugt, dass die Partnerschaft zwischen Google und SAP insgesamt einen positiven Effekt auf den Cloud-Markt haben wird. Mit einer Tasse Kaffee in der Hand habe ich angefangen darüber nachzudenken, welche Auswirkungen sie auf unsere Unternehmenskunden haben wird. Am Ende eines kurzen Brainstormings mit mir selbst sind mir drei Gründe dafür eingefallen, warum die Zusammenarbeit zwischen Google und SAP aus Sicht der Unternehmenskunden eine gute Sache ist, und die möchte ich gerne mit Ihnen teilen.

1. Die Cloud bietet großes Potenzial für Unternehmenskunden

Wie Bernd Leukert bemerkt, sind Flexibilität, Skalierbarkeit und Geschwindigkeit die entscheidenden Faktoren für Unternehmen, in die Cloud zu gehen. Das Datenvolumen wird sich durch die wachsende Anzahl von Dingen, die in absehbarer Zeit vernetzt werden, dramatisch erhöhen. Daher werden Ressourcen benötigt, die die Welt am Laufen halten – immer in Echtzeit und immer atemberaubend schnell. Was spricht also dagegen, Infrastruktur und Software über einen einzigen Service zu beziehen? Anstatt riesige Summen in sich ständig weiterentwickelnde Technologien zu investieren, zahlen die Unternehmen nur eine monatliche Gebühr. Ich glaube, dass jedes Unternehmen sich auf die Dinge konzentrieren sollte, die es wirklich versteht. Alle Services, die darüber hinausgehen, sollten von externen Partnern bezogen werden.

SAP ist ein anerkannter Spezialist für Unternehmensprozesse, und Google überzeugt durch seine Erfolgsbilanz bei der Online-Verarbeitung von Daten. Dank dieser Partnerschaft werden Unternehmen die Möglichkeit haben, modernste Technologie (z. B. In-Memory Computing auf Basis SAP HANA) in einer höchst sicheren öffentlichen Cloud-Umgebung zu nutzen, wobei die Kosten dafür wohl unter denen für eine interne Umgebung liegen werden. Und natürlich heißt das auch, dass es nicht länger nur großen Unternehmen mit endlosen IT-Budgets vorbehalten ist, Big Data zu analysieren und daraus nutzbare Informationen zu machen. Ich hoffe, dies wird die Vorstellung fördern, dass Big (Goliath) nicht unbedingt gegen Klein (David) gewinnt.

2. Treiber für die künstliche Intelligenz und die Entwicklung der Gesellschaft

Warum sollten sich Unternehmenskunden dafür interessieren? Der Forbes-Autor Gil Press hat eine treffende Bezeichnung dafür: Daten-Tsunami. Entweder dieser Daten-Tsunami bringt Ihr Schiff zum Sinken oder er lässt Sie dank Technologie auf der Welle in die Zukunft surfen. Aufgrund der digitalen Transformation müssen Geschäftsmodelle überdacht werden. Übrigens: Wenn Sie nicht glauben, dass sich die Geschäftsmodelle gerade ändern, dann schauen Sie doch mal nach, wie sich die Umsätze von Plattenlabels bei LPs, CDs und direkten MP3-Downloads gerade entwickeln (Stichwort: Music-as-a-Service).
Google will zum KI-Pionier werden. Wie? Nun, Google nutzt Schwarmintelligenz, um Innovationen zu fördern. Der Programmcode steht Entwicklern in aller Welt zur Verfügung. Diese Demokratisierung der künstlichen Intelligenz (KI) wird dafür sorgen, dass sich die Unternehmen ihrer verstärkt bedienen werden, indem sie ihren Kunden die KI-Skills von Google für ihre eigenen Szenarien zugänglich machen.

3. Gemeinsame Kapazitäten zur Beschleunigung der Digitalisierung

Wenn zwei der größten IT-Unternehmen sich als Partner zusammentun, dann wachsen die Innovationsbudgets auf breiter Front. Genau darum sage ich voraus, dass sich die Digitalisierung beschleunigen wird. Aber was hat man von der Digitalisierung? Lassen Sie mich von der Welt der Unternehmen zu den „Smart Cities“ kommen, weil mich der folgende Fall inspiriert hat.
Mississauga ist eine Stadt in der Nähe von Toronto in der kanadischen Provinz Ontario. Hier leben derzeit etwa 800.000 Menschen. Neben einigen anderen Smart-City-Anwendungen hat man in der Stadt ein Cloud-basiertes, flächendeckendes Netzwerk von LED-Straßenlaternen aufgebaut. Diese Lampen sind mit Funksystemen und Sensoren ausgestattet, die eine „intelligente“ Steuerung der Beleuchtung ermöglichen. Darüber hinaus können sie eine entsprechende Meldung senden, wenn eine Laterne ausgetauscht werden muss. Ein weiteres interessantes Beispiel ist ein Sensornetzwerk in den Wasserwegen der Stadt, das Gefahren z. B. durch starke Regenfälle oder Rohrbrüche erkennt und dann Mitarbeiter der Stadt und Notfallhelfer alarmiert, um eine rechtzeitige Reaktion zu ermöglichen und negative Auswirkungen weitestgehend zu verhindern. Ein perfektes Beispiel für vorbeugende Wartung.

Google und SAP: Mein Fazit

Die Welt verändert sich schnell und die Daten sind der wichtigste Treiber für den Wandel. Ich bin davon überzeugt, dass die globale Partnerschaft zweier Giganten, Google und SAP, diesen Wandel und den damit verbundenen Prozess zum flächendeckenden Einsatz der Cloud beschleunigen wird. Auf jeden Fall werden die Unternehmen davon profitieren, wenn sie bei der Auswahl ihrer Cloud- und Plattformanbieter mehrere Optionen haben. Unternehmen jeder Größe werden davon profitieren, wenn sie Zugang zu den neuesten disruptiven Technologien und Innovationen, wie KI und In-Memory Computing, haben – alles in einer hochperformanten, flexiblen und sicheren Cloud-Umgebung. Schließlich werden die Unternehmen dazu in der Lage sein, Big Data in Echtzeit zu nutzen und zu analysieren, um schnell auf verändertes Kundenverhalten zu reagieren, Fehlfunktionen zu vermeiden oder neue Geschäftsmöglichkeiten identifizieren zu können. Es geht einfach darum, in einer schnellen Umgebung wettbewerbsfähig zu bleiben und darum müssen sich die Unternehmen heute mit dem Cloud-Computing beschäftigen.