Eine solide Unternehmensplanung ist nicht nur der Ausgangspunkt bei jeder Unternehmensgründung. Verstanden als Enterprise Performance Management (EPM) ist sie vielmehr eine strategische Aufgabe, die eine kontinuierliche Entwicklung und den dauerhaften Erfolg sicherstellt – und damit die Königsdisziplin in Management und Controlling. Schade nur, dass die Unternehmensplanung bzw. das Enterprise Performance Management häufig eher nicht zu den Aktivitäten zählt, die mit besonderem Engagement und großer Leidenschaft vorangetrieben werden.
Unternehmensplanung: die Königsdisziplin in Management und Controlling
In der Praxis kommt die Planung einmal im Jahr – nämlich zu Jahresende – auf die Agenda. Mitarbeiter aus dem Finanzwesen und dem Controlling klopfen dann bei den verschiedenen Fachbereichen an und fragen Zahlen ab. Und das ist nicht einmal immer nur metaphorisch zu verstehen. Die so eingesammelten Daten werden einer Analyse unterzogen, zu Kennzahlen verdichtet und dann dem Management vorgelegt. Die Unternehmensführung nimmt auf dieser Basis die operative Planung des nächsten Geschäftsjahrs vor – eventuell auch eine strategische Planung für die nächsten Jahre. Das gesamte Prozedere zieht sich in der Regel über mehrere Wochen hin, erfordert etliche Abstimmungsrunden, beschäftigt ein großes Team. Und macht die Unternehmensplanung aus Sicht vieler Führungskräfte zu einer unbeliebten Aufgabe, die mehr als Pflicht denn als Kür empfunden wird.
Hohes Potenzial für integrierte Unternehmensplanung
Hinzu kommt: Die Anforderungen an das EPM verändern sich und nehmen tendenziell zu. Laut einer Studie des Internationalen Controller Vereins (ICV) und der Thinking Networks AG beschäftigen die Verantwortlichen vor allem drei Punkte: die (in der globalen Wettbewerbssituation) zunehmende Komplexität, der Wunsch nach immer mehr Details sowie der steigende Zeitdruck. Gerade vor diesem Hintergrund ist es erstaunlich, wie selten bislang dezidierte Software für die operative Planung und strategische Planung im Business genutzt wird. So kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass lediglich 26 Prozent der Unternehmen in Deutschland Software für Planung einsetzen. 83 Prozent der befragten Unternehmen arbeiten beim Enterprise Performance Management nach wie vor mit Excel-Tabellen.
Und selbst wenn Software (abgesehen von Excel) für die Analyse genutzt wird, bauen die Tools für die Unternehmensplanung nicht aufeinander auf. Stattdessen dominieren Insellösungen, fachliche und technische Teilpläne werden oft isoliert voneinander bearbeitet. Das macht Planung nicht nur ineffizient, Entscheidungen werden auch schlichtweg nicht mit Blick auf die gesamte Entwicklung getroffen. Und das ist nicht nur für börsennotierte Unternehmen fatal, deren Prognosekorrekturen regelmäßig Auswirkungen auf den Aktienkurs haben. Unternehmensplanung soll schließlich jedes Unternehmen befähigen, nachhaltiges Wachstum zu realisieren.
Drei Faktoren für ein besseres Enterprise Performance Management
Insofern wird es den allermeisten Unternehmen spürbar nutzen, wenn sie ihre Unternehmensplanung kontinuierlich verbessern und zum Teil automatisch ausführen. Dafür sind nach unserer Erfahrung drei Faktoren besonders relevant:
Unternehmensplanung strategisch ausrichten
Jede Planung (übrigens auch die Finanzplanung) sollte stets darauf abzielen, Erfolgspotenziale zu nutzen, Verlustpotenziale zu minimieren, Marktchancen zu ergreifen und Risiken zu begegnen. Konkretisieren lässt sich das mithilfe einer SWOT-Analyse (Strengths, Weaknesses, Opportunities, Threats) sowie mit Branchenstruktur- und Marktanalysen, mit Simulations- und Szenarioanalysen oder Absatz- und Umsatzschätzungen. Daraus lassen sich Maßnahmen ableiten, die sowohl langfristige strategische als auch darauf basierende mittelfristige taktische sowie kurzfristige operative Entscheidungen umfassen.
Unternehmensplanung integrativ ausrichten
Wenn Unternehmen theoretisch viel mehr Produkte absetzen könnten, als sie praktisch herstellen können, liegt das häufig an einer unzureichenden Integration. Marketing und Vertrieb blicken dann nur auf die Planzahlen für den Absatz, ohne sich mit Produktion, Einkauf und HR abzustimmen. Werden die verschiedenen Planungsebenen im Business – vor allem Absatz-, Produktions-, Beschaffungs-, Personal- und Finanzplanung – dagegen ganzheitlich betrachtet und aufeinander bezogen, entsteht ein Bild, das sämtliche Abhängigkeiten berücksichtigt.
Moderne Software nutzen
Um die Ergebnisse der Planung und die Planungsprozesse selbst zu verbessern, wird die Erfassung von qualitativ hochwertigen und konsistenten Daten sowie deren integrierte Verarbeitung immer wichtiger. Und dafür braucht es leistungsfähige IT-Tools, die bei der gesamten Planung unterstützen und mit denen Vorgänge automatisch ablaufen. Excel-Tabellen reichen dafür nicht aus. Dabei sorgt eine integrierte Planungssoftware nicht nur dafür, dass etablierte Planungsansätze optimiert werden. Sie bietet auch ganz neue Möglichkeiten wie das Forecasting oder Simulationen.
Planung ist nichts, mit dem sich die Unternehmensführung, das Controlling und das Finanzwesen nur zum Jahresende oder in Krisenzeiten beschäftigen sollten. Dauerhafter Erfolg stellt sich vielmehr nur mit einer dauerhaften Planung ein. Dabei gilt: Auf die Ziele folgt die Strategie, auf die Strategie die Planung und auf die Planung die (operative) Umsetzung. Das alles agil, flexibel und effizient. Zugegeben – das ist anspruchsvoll. Aber mit einem hohen Grad an Prozessintegration und einer intelligenten Software ist es auch alles andere als unmöglich. Wer in eine leistungsstarke Unternehmensplanung investiert, empfindet diese am Ende doch noch als Kür.
Wie NTT DATA Business Solutions Sie beim Auf- und Ausbau einer integrierten Unternehmensplanung unterstützt und wie Sie erfolgreich eine performante Lösung für das Enterprise Performance Management implementieren, erfahren Sie auf unserer Website.
– von Georg Aholt, Head of Center of Excellence, Business Analytics & Information Management, NTT DATA Business Solutions AG –
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