SAP S/4HANA ermöglicht bessere Entscheidungen und innovative Geschäftsmodelle auf Basis von in Echtzeit verfügbaren Daten. Zudem sorgt es für zukunftsfähige Prozesse und erhöht die Produktivität dank Fiori-Oberflächen. Doch das Risiko kostspieliger und zeitaufwändiger Fehler beim Umstieg auf das neue System bereitet vielen Unternehmen Sorge.
SAP S/4HANA Transition: Drei Implementierungswege
Wie gelingt die erfolgreiche Transition zu S/4HANA?
Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der genauen Untersuchung der Rahmenbedingungen und Planung Ihres Transition-Projektes. Es stehen drei grundlegende Migrationsoptionen zur Auswahl – ein wesentlicher Meilenstein ist also zunächst die Entscheidung, welchen Weg Sie einschlagen möchten.
Ein Neuanfang macht Sinn: Re-Implementierung mit dem Greenfield-Ansatz
Im Greenfield-Ansatz wird das S/4HANA-System parallel zum laufenden System aufgebaut. Diese Variante motiviert Ihr Unternehmen, altbekannte Prozesse zu überdenken und Ballast abzuwerfen. So profitieren Sie direkt von den innovativen Möglichkeiten, die S/4HANA bietet, und können neue Geschäftsmodelle entwickeln. Dabei greifen Sie auf bewährte Best-Practice-Modelle und Prozesse zurück, die die jeweiligen Branchenanforderungen abdecken. Zum Umstellungstag werden Stammdaten wie Material, Kundendaten sowie alle offenen Belege in das S/4HANA-System übernommen –normalerweise jedoch keine oder nur wenige historischen Daten. Ab diesem Zeitpunkt weichen Sie kaum noch vom SAP-Standard ab.
So viel wie möglich übernehmen: Conversion mit dem Brownfield-Ansatz
Insbesondere, wenn Sie bewährte Prozesse und Wertschöpfungsketten erhalten möchten, sollten Sie eine Brownfield-Conversion Ihres vorhandenen SAP ERP-Systems in Betracht ziehen. Auch wenn Sie viele Z-Programme aktiv nutzen, zahlreiche Niederlassungen bestehen oder sie nicht auf historische Daten verzichten können, kann eine Conversion die beste Option sein.
In der Vorbereitungsphase werden Add-Ons, Z-Programme und Daten auf S/4HANA-Kompatibilität geprüft. Inkompatibilitäten müssen geändert, gelöscht oder ersetzt werden. Am Tag X erfolgt dann die Conversion inklusive aller Daten. Die Anwender merken allerdings erst einmal keinen Unterschied, denn Prozesse und Oberflächen bleiben zunächst gleich. Erst in einer späteren Adoption-Phase werden die neuen Funktionen und Oberflächen von SAP S/4HANA schrittweise implementiert.
Der smarte Mittelweg: Selective Data Transition mit Natuvions ALLFIELD-Ansatz
Einen Mittelweg zwischen Greenfield und Brownfield stellt der ALLFIELD-Ansatz dar, den NTT DATA Business Solutions in Kooperation mit Natuvion anbietet. Ziel ist es, ein Gleichgewicht zwischen Beibehalten und Neudesign bestehender Prozesse, Daten und Strukturen zu finden. Etablierte Prozesse werden zunächst bewahrt, auf SAP S/4HANA in einer Systemhülle umgesetzt und bei Bedarf innerhalb des neuen Systems umgestaltet. Im nächsten Schritt werden die Daten selektiv übertragen. Dies kann schrittweise erfolgen, es können Daten zusammengeführt, bereinigt und harmonisiert werden. Das stellt klare Vorteile gegenüber dem reinen Brownfield-Ansatz dar, bei dem Sie nur im Nachhinein und in Grenzen bestehende Prozesse nachjustieren können und alle im System vorhandenen Daten übernehmen müssen.
Wie treffen Sie die richtige Entscheidung?
Die drei Ansätze unterscheiden sich in Vorgehen und Technik, aber nicht im Ergebnis. Auch die finanziellen Aufwände sowie die Zeitschiene sind vergleichbar – sofern Sie die Transition wirklich End-to-End betrachten: von den ersten Überlegungen zu SAP S/4HANA bis zur vollständigen Umstellung Ihres Unternehmens und seiner Prozesse.
Welcher Weg für Sie der richtige ist, hängt von den individuellen Bedürfnissen Ihres Unternehmens ab. Am Anfang steht der Quick-Check, oft gefolgt von Workshops zur Roadmap und der Strategie. Achten Sie darauf, dass Ihre Roadmap folgende Faktoren dokumentiert:
- Ihre Situation und die aktuelle Systemlandschaft
- Bewertung der Systeme, Z-Programme, Add-Ons und Datenlage mit Hinblick auf SAP S/4HANA und die Transition-Pfade
- Ziele, Meilensteine und Strategie
- Zeitplan und zu planende Aufwände
- Projektplan mit allen relevanten Schritten
Der Hersteller unterstützt das alte SAP ERP-System noch bis 2027, dann endet die Standardwartung. Auch wenn die Wartung gegen Aufpreis noch bis 2030 verlängerbar ist, so müssen trotzdem alle SAP-Kunden, die eine Conversion oder einen smarten Mittelweg anstreben, de facto die technische Umstellung bis Ende 2024 vollzogen haben. Warum, erfahren Sie hier.
Es ist also nach wie vor höchste Zeit, um sich systematisch auf den Wechsel vorzubereiten.
Weitere ausführliche Informationen zum Thema SAP S/4HANA-Transition finden Sie in unserem E-Book:
Sollten Sie darüber hinaus Fragen zum Thema Umstellung auf SAP S/4HANA haben, können Sie sich gerne persönlich bei uns melden.
– von Lorenz Beckmann, Principal Solution Expert and Advisor for SAP S/4HANA, NTT DATA Business Solutions, NTT DATA Business Solutions AG –
E-Mail: [email protected]