Während die verschiedenen Jahresabschlüsse der einzelnen Konzernunternehmen jeweils Auskunft über deren spezifische Geschäftstätigkeit geben, dient die Konzernbilanz dazu, möglichen Investoren, der interessierten Öffentlichkeit und weiteren Stakeholdern einen schnellen Überblick über die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Gesamtgebildes zu verschaffen. Immerhin besitzen Konzerne bisweilen eine Bedeutung für ganze Regionen.
Um die Konzernbilanz zu erstellen, überführen die Mitarbeiter*innen des Finanzwesens die Einzelbilanzen aller beteiligten Unternehmen in eine gemeinsame Bilanz und bereinigen diese schließlich um die wirtschaftlichen Transaktionen zwischen den Konzernunternehmen.
Bilanzierungen nach HGB und IFRS zusammenfügen – aber wie?
Dieser Vorgang, gemeinhin als Konzernkonsolidierung bezeichnet, klingt zwar simpel, ist aus vielerlei Gründen in der Umsetzung aber komplex. Dazu nur einige Beispiele: Deutsche Konzerne bilanzieren grundsätzlich zwar nach den Regeln des HGB, oft aber zusätzlich auch nach den Vorgaben der International Finance Reporting Standards (IFRS). Dadurch wollen sie eine bessere, internationale Vergleichbarkeit ihrer Ergebnisse sicherstellen.
Die Ausrichtung der beiden Ansätze ist allerdings grundverschieden – und führt in den Finanzabteilungen daher zu erheblichem Mehraufwand: Während das HGB den Gläubigerschutz priorisiert und im Kern auf das Niederstwertprinzip setzt, sieht das IFRS eine Bilanzierung nach „true and fair view“ vor – die Bilanz soll prinzipiell die aktuellen Marktwerte aller Vermögensgegenstände widerspiegeln. In der Konsequenz unterscheiden sich die Bilanzsumme, das Eigenkapital oder die Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) je nach gewählter Methode oft erheblich.
Für zusätzliche Komplexität sorgt, dass die einzelnen Jahresabschlüsse der Konzernunternehmen auch aus methodischen Gründen häufig nicht unmittelbar miteinander vergleichbar sind – beispielsweise, weil das Wirtschaftsjahr nicht einheitlich gewählt ist oder jede Konzerntochter bilanzpolitische Spielräume nach den eigenen Vorstellungen nutzt. Für die Gesamtbilanz müssen die Finanzabteilungen diese Unterschiede jedoch wieder ausgleichen.
Dies kann nur gelingen, wenn die Mitarbeitenden dort auf alle wichtigen Daten der Tochterunternehmen zugreifen und deren Geschäftsvorfälle nachvollziehen können. Bei den heute meist sehr komplexen Konzernstrukturen ist dies manuell nicht möglich. Abhilfe schafft hier das SAP S/4HANA Group Reporting.