Die Zahl der in Unternehmen genutzten Cloud-Services steigt: 33 Prozent der Befragten planen, innerhalb der nächsten zwei Jahre „sehr viele“ Dienste aus der Cloud zu nutzen – aktuell sind es noch 24 Prozent. Was ist nach Ihrer Erfahrung die Motivation der Unternehmen?
Ulrich Kreitz: Wenn es um Cloud-Lösungen geht, im Sinne von Software-as-a-Service, Infrastructure-as-a-Service und SAP-Cloud-Anwendungen, dann sind das erstens finanzielle Aspekte. Die Unternehmen können ihre Digitalisierungsstrategie umsetzen ohne immense Anfangsinvestition. Sie mieten Software, zahlen pro Anwender und Monat. Cloud-Technologie verlagert auf diese Weise die Kosten von Capex (Capital Expenditure) zu Opex (Operational Expenditure). Den gleichen Vorteil haben Unternehmen, die Infrastruktur etwa bei einem Hyperscaler mieten, statt eigene Rechen- und Serverkapazitäten aufzubauen und zu pflegen.
Hinzukommen die typischen Mehrwerte einer Cloud-Anwendung: Der Betrieb läuft stabil, kurze Update-Zyklen erlauben regelmäßige Innovationen. Die Standardisierung macht Cloud-Lösungen schnell einführbar und mit wenig Aufwand betreibbar. Auch die lokalen und legalen Anforderungen sind meist vom Anbieter geregelt, sodass Unternehmen aufwendige Governance-Aufgaben übertragen können.
Christian Fischer: Zwei Punkte möchte ich noch ergänzen: Die Auslagerung von (Routine-)Aufgaben ergibt für Unternehmen auch deshalb Sinn, weil sie damit ihre Ressourcen schonen und Kapazitäten für ihre strategischen Transformationsprogramme erhalten. Dort ist das interne IT-Know-how mehr denn je gefragt. Von diesen talentierten Mitarbeitenden profitiert dann das Kerngeschäft. Und: Externe Cloud-Lösungen sind leicht skalierbar, je nach Bedarf lassen sich Ressourcen runter- und hochfahren, was Kosten spart und gleichzeitig schnelle Business-Veränderungen unterstützt oder erst ermöglicht.