Digitale Fertigung mit SAP Digital Manufacturing (SAP DM)
Ein zentraler Baustein für moderne, datengetriebene Produktionsprozesse ist SAP Digital Manufacturing (SAP DM) – das cloudbasierte MES-System von SAP. Es ermöglicht Unternehmen, Fertigungsprozesse in Echtzeit zu überwachen, zu steuern und zu optimieren. Auch die digitale Übertragung von Arbeitsanweisungen an Maschinen und Mitarbeitende ist möglich.
Die Vorteile liegen auf der Hand: SAP DM schafft ein resilientes Fundament für automatisierte Produktion, fördert die Flexibilität auf dem Shopfloor und verbessert die Produktionsqualität. Zudem bildet die Lösung die Basis für zukünftige KI-Anwendungen in der Fertigung.
Ein weiterer Pluspunkt ist die Systemintegration: SAP DM lässt sich problemlos mit Drittsystemen und unterschiedlichsten Maschinenparks verbinden – von modernen OPC-UA-fähigen Maschinen bis hin zu älteren Anlagen mit proprietären Schnittstellen. Damit wird eine standardisierte Kommunikation im Shopfloor realisierbar.
SAP EWM als Bindeglied zur Lagerlogistik
So leistungsfähig SAP DM auch ist – die Produktionssteuerung allein genügt nicht. In der Praxis ist die Fertigung eng mit der Intralogistik und Lagerverwaltung verzahnt. Genau hier kommt SAP Extended Warehouse Management (SAP EWM) ins Spiel. Als WMS-Lösung von SAP unterstützt es Unternehmen bei der effizienten Steuerung komplexer Lagerprozesse – von der automatisierten Lagerplatzzuordnung bis hin zu scannerbasierten Transaktionen, die prozess- und layoutorientierte Lagerbewegungen ermöglichen.
Mit der Integration von SAP DM und SAP EWM entsteht eine End-to-End-Prozesskette: Vom Wareneingang über die Montage bis hin zur Einlagerung fertiger Produkte – alles lässt sich zentral und digital steuern.
Praxisbeispiel: Batteriezellenfertigung
Ein anschauliches Beispiel für die Verknüpfung von MES und WMS ist die Herstellung von Batteriezellen. Diese erfolgt in mehreren Stufen: Elektrodenherstellung, Zellenmontage sowie Formgebung und Qualitätskontrolle. Zwischen diesen Phasen sind Zwischenlagerungen unvermeidlich – und damit eine enge Verzahnung von Fertigung und Lagerlogistik essenziell.
Die Integration von SAP DM mit SAP EWM zeigt ihre Stärken in folgenden Abläufen:
- Produktionsmitarbeitende fordern über SAP DM Rohmaterialien oder Halbfabrikate bei SAP EWM an.
- EWM koordiniert und führt die termingerechte Bereitstellung am Arbeitsplatz aus.
- Verbrauch und Ausschuss werden im SAP DM in Echtzeit erfasst und an das Lager rückgemeldet.
- Nach Abschluss der Montage meldet SAP DM den Wareneingang der fertigen Zellen an SAP EWM, das daraufhin die Einlagerung durchführt.
Dieses Szenario ermöglicht transparente Materialflüsse, präzise Bestandsführung und eine hohe Synchronisation zwischen Fertigung und Logistik – und das bei voller Digitalisierung und ohne Systembrüche.
Ganzheitlich denken: Produktion & Logistik integriert
Unsere Erfahrung zeigt: Produktion und Lagerprozesse sind in der Realität untrennbar miteinander verbunden. Wer SAP Systeme wie DM und EWM getrennt implementiert, riskiert Medienbrüche, manuelle Aufwände und Ineffizienzen. Stattdessen empfehlen wir ein ganzheitliches Digitalisierungskonzept, das von Beginn an Fertigung und Lagerlogistik vereint.
SAP DM und SAP EWM bieten genau diese integrative Basis. Gemeinsam ermöglichen sie:
- Prozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu automatisieren
- Echtzeitdaten für Analysen und Entscheidungen zu nutzen
- Resilienz und Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern
Mit der Kombination aus MES und WMS in der Cloud setzen Unternehmen auf eine zukunftssichere Infrastruktur – bereit für Industrie 4.0, KI und datenbasierte Produktionsoptimierung.
Von Dr. Dorota Mankowska, Head of Division Digital Supply Chain, NTT DATA Business Solutions AG