Herr Ross, lokale Managed Services Provider bieten in der Regel lokales Hosting und Managed Cloud Services an. Geht es um Datensicherheit und Datenschutz, dann bevorzugt 60 Prozent der befragten Unternehmen einen MSP aus Deutschland oder der EU gegenüber einem der internationalen Hyperscaler. Was ist dran an dieser Bewertung?
Thomas Ross: Beim Thema Datenschutz und Datensicherheit in der Cloud sind die meisten Unternehmen zurecht sehr sensibel. Einige legen Wert darauf, dass ihre IT ausschließlich in Deutschland betrieben wird – oder zumindest innerhalb der EU. Insofern decken sich die Zahlen der Umfrage mit unserer Wahrnehmung. Es gibt den berechtigten Wunsch, die eigenen Daten gegen alle Eventualitäten zu schützen, etwa in Bezug auf Persönlichkeitsrechte und gegen Industriespionage.
Wie dieses Ziel am besten erreicht wird, muss allerdings im Einzelfall bewertet werden. Beispielsweise sind gesetzliche und regulatorische Vorgaben häufig interpretierbar: Unternehmen A kommt zu dem Schluss, dass sie mit einem der großen Hyperscaler zusammenarbeiten darf. Microsoft Azure, Google Cloud Platform (GCP) und Amazon Web Services (AWS) haben ja auch Rechenzentren in der EU – mit Zertifizierungen, die belegen, dass sie die geforderten Compliance-Vorgaben einhalten. Unternehmen A lagert also wesentliche Teile seiner IT in die Azure-Cloud nach Irland aus. Unternehmen B hat die gleichen Anforderungen, lehnt die Azure-Cloud aber ab, weil ihre eigenen Datenschutzvorgaben nicht eindeutig anwendbar sind. In solchen Fällen beraten wir gerne und können, wenn gewünscht, unsere Managed Services ausschließlich aus Deutschland liefern. Und wenn wir aus dem Ausland arbeiten, dann sind wir dennoch EU-DSGVO-konform.