Blogreihe: ERP im Mittelstand

Cloud, aber richtig: Internationales Familienunternehmen wechselt zu S/4HANA

Ein 20 Jahre altes ERP-System, hochindividualisierte Prozesse und eine Cloud-Lösung, die alles andere als innovationsstark ist – Für den Batteriehersteller Banner war es Zeit für einen Generationenwechsel in der IT. Das Ziel: mehr Kosteneffizienz, weniger Komplexität und ein einfacher Zugang zu datengetriebenen Entscheidungen. Bei der Suche nach einem zukunftsfähigen Cloud-ERP fiel die Wahl auf S/4HANA.

Ab in die Cloud mit SAP S/4HANA Public Cloud

Die Ausgangssituation: hochkomplexe Prozesse in einer schwachen Cloud-Lösung

Warum Banner sich als Mittelständler bei SAP am besten aufgehoben fühlt, warum die Wahl auf die Public Cloud Edition fiel und wie NTT Data Business Solutions als Implementierungspartner überzeugen konnte.

Banner arbeitete seit fast zwei Dekaden mit dem ERP-System Oxaion. Über die Jahre waren Prozesse wieder und wieder angepasst worden. Die Individualentwicklung hatte das System hochkomplex und schwer wartbar gemacht. Zwar war Banner vor einigen Jahren auf die Cloud-Version des Anbieters umgezogen, doch das Ergebnis blieb unbefriedigend. „Viele Funktionalitäten sind nach der Umstellung weggefallen und der Hersteller konnte uns keine überzeugende Antwort geben, was er für die Zukunft des Produkts plant“, berichtet Banner-CEO Werner Töpfl. Von neuesten Technologien profitieren? KI-basiert und datengetriebene entscheiden? Mit dem System blieb das für Banner ein Wunschtraum.

Ein weiterer Grund, den ERP-Wechsel zum Strategieprojekt Nummer eins auszurufen, war die hohe Abhängigkeit von wenigen internen und externen Expert:innen. Anders als bei globalen ERP-Marken war das alte ERP-System wenig verbreitet, neue Mitarbeitende brachten kein Vorwissen mit – und viele interne Mitarbeitende, die das System von der Einführung kannten, hatten die Organisation längst wieder verlassen. Das externe Ökosystem an Dienstleistern war ebenfalls überschaubar, was ein hohes Risiko für die Business Continuity darstellte.

Über das Unternehmen

Die Banner GmbH ist ein europaweit führender und mehrfach ausgezeichneter Hersteller für Batterielösungen. 1937 in Vorarlberg in Österreich gegründet, ist das Familienunternehmen kontinuierlich gewachsen und beschäftigt heute rund 750 Mitarbeitende an 22 internationalen Standorten. Der Umsatz lag 2023 bei 302 Millionen Euro. Banner fokussiert sich auf zwei Schwerpunktmärkte: Energy Solutions und Automotive.

Um seinen  Wachstumskurs auch in Zukunft fortzusetzen, investiert Banner nicht nur in Produktinnovation und nachhaltige Technologien, sondern zuletzt auch in die Prozessoptimierung und Modernisierung der eigenen IT-Infrastruktur – als Basis für Wachstum und Wettbewerbsstärke.

3 Fragen an Geschäftsführer Werner Töpfl zum Cloud-ERP-Einführungsprojekt der Banner GmbH
Watch on 3 Fragen an Geschäftsführer Werner Töpfl zum Cloud-ERP-Einführungsprojekt der Banner GmbH

Im Interview berichtet Geschäftsführer Werner Töpfl, warum sich Banner für die Public Cloud der SAP entschieden hat und was ausschlaggebend für die Wahl von NTT DATA Business Solutions als Partner war.

Welches ist das richtige ERP-System für Ihr Unternehmen? SAP, Microsoft Dynamics, proALPHA und Infor im Vergleich.

Die Entscheidung für ein cloudbasiertes ERP-System

Der Wechsel zu einem Cloud-ERP stand fest: Denn als mittelständisches Unternehmen gehört die IT nicht zur Kernkompetenz von Banner. Betrieb und Wartung sollten vom ERP-Anbieter übernommen werden, automatische Updates und Weiterentwicklungen zur Kosteneffizienz beitragen. Genauso wichtig für Banner: die Möglichkeit, das System bei Bedarf leicht skalieren zu können.

Top-Technologie mit minimalem internen IT-Aufwand nutzen – das war das Ziel. Eines, das sich mit einem leistungsstarken Cloud-ERP gut erreichen lässt. Aufgrund der bisherigen Erfahrung setzte Banner auf einen etablierten, internationalen Anbieter mit einem großen Ökosystem an Dienstleistern. Der Anforderungskatalog reduzierte die Liste potenzieller Kandidaten auf folgende Top 5: Infor, Microsoft Dynamics 365, IFS, APplus und SAP. Am Ende setze sich SAP mit S/4HANA als klarer Sieger durch.

SAP S/4HANA Public Cloud

Warum SAP?

Die Kosten waren ein entscheidender Faktor für Banner: „SAP gilt zwar als teuer, für uns hat sich das durch den Public-Cloud-Ansatz jedoch nicht bewahrheitet“, betont Werner Töpfl. Funktionen, Service und Betriebsmodell überzeugten.

Umfassende Automatisierungen würden die Prozesse beschleunigen, Kosten senken und die Kundenzufriedenheit verbessern. KI-basierte Echtzeit-Analysen schaffen die Basis für weiter Einsparungen, Optimierungen des Geschäftsmodells und eine verbesserte Entscheidungsqualität in potenziell allen Unternehmensbereichen.

Public vs. Private Cloud

Banner entschied sich für einen Wechsel in die S/4HANA Public Cloud. Mit Grow with SAP kann die Einführung der S/4HANA Public Cloud innerhalb weniger Monate gelingen. Zwar lassen sich Prozesse nicht so stark individualisieren wie in der Private Cloud Edition, doch das zahlt auf Banners Strategie ein. Indem Prozesse auf den Standard zurückgeführt werden, reduziert das Unternehmen Komplexität, was personenunabhängigen Support vereinfacht und Zusatzkosten vermeidet. Die Gesamtkosten sind insgesamt günstiger als bei der Private-Cloud-Variante.

Skeptiker befürchten durch die Public Cloud Sicherheitsrisiken. Für Banner sind diese Bedenken von der Praxis längst widerlegt. Die Daten werden zwar auf der physisch gleichen Infrastruktur gehostet, aber klar getrennt gespeichert. Zudem nutzt SAPs Sicherheitskonzept neueste Technologien und erfüllt hohe Standards. Es ist wesentlich besser, als es Banner selbst je realisieren könnte.

Was spricht für ein Cloud-ERP und welches Cloud-Modell passt für Sie?

Flaggen NTT DATA Business Solutions und SAP

NTT DATA Business Solutions: Headquarter in Bielefeld/OWL – in der Welt zu Hause.

Den richtigen Implementierungspartner finden

Nachdem die Entscheidung für SAP gefallen war, stellte sich die Frage nach dem passenden Implementierungspartner. Er sollte umfangreiche Erfahrungen mit dem Cloud-ERP mitbringen und Referenzprojekte für Public-Cloud-Projekte nachweisen können. Branchenexpertise gehörte für Banner ebenso zu den Must-Haves, da Prozessoptimierung ein wesentliches Ziel des Wechsels war. NTT DATA Business Solutions erfüllte diese Anforderungen in allen Bereichen.

Im Unterschied zu anderen Anbietern punktete NTT DATA Business Solutions mit seiner Internationalität bei deutscher Unternehmenssteuerung. Werner Töpfl: „Die Vertragsgestaltung ist mit einem deutschen Partner einfacher. Außerdem hatten wir den Eindruck, dass NTT DATA Business Solutions als mittelständischer Partner kürzere Entscheidungswege hat und flexibler auf uns eingeht. Da war direkt ein besseres Verständnis unserer Bedürfnisse.“

Projektvorbereitung

Das Projekt setzt Banner in einem interdisziplinären Team aus eigenen Mitarbeitenden, Consultants von SAP und NTT DATA Business Solutions nach bewährter SAP Activate Methodik um.

Vor Vertragsabschluss wurde im Rahmen der „NTT DATA Customer Journey“ der mögliche Einführungsumfang in Scoping-Workshops erfasst, bevor dann die Ergebnisse mit den Best Practices der SAP abgeglichen und in SAPs Digital Discovery Assessment Tool dokumentiert wurden.

Als die veralteten Prozesse in neue optimierte Prozesse transformiert wurden, zeigte sich: Die Mehrheit der Anforderungen lässt sich im Standard abbilden. Auf 193 Standardprozesse kamen nur 23 Zusatzanforderungen. Zunächst ist die Umsetzung der Kernfunktionen geplant, weitere Optimierungen sollen dann sukzessive im laufenden Betrieb erfolgen.

Lessons Learned

Werner Töpfls Tipps für andere Unternehmen, die ihre ERP-Cloud Journey mit einem neuen System beginnen möchten:

  1. Es gibt große Unterschiede unter den Beratungshäusern: Nicht jede SAP-Beratung kann Cloud-ERP! Es lohnt sich, Zeit in die Evaluation zu investieren und genau nachzuhaken.
  2. Vorbereitung ist alles: Scoping-Workshops und die NTT DATA Customer Journey waren Meilensteine, die uns finale Klarheit über das Projekt gebracht haben. Auch die Dokumentation der zukünftigen Best-Practice-Prozesse im SAP Digital Discovery Assessment Tool gehört zu Schlüsselelementen einer soliden Vorbereitung.
  3. Nehmen Sie die Sorgen Ihrer Mitarbeitenden ernst und involvieren Sie interne Teams früh in den Prozess. Damit schaffen Sie die Basis für eine hohe Akzeptanz des neuen ERPs, eine Voraussetzung für jeden Produktivitätsgewinn.
  4. „SAP First“: Mit einem einheitlichen IT-Ökosystem lassen sich digitale Vorteile maximieren. Daher ist unser Ziel, alles in SAP abzubilden, was möglich ist. Aktuell integrierte Drittanwendungen werden wir sukzessive durch SAP-Produkte ablösen.

Warum S/4HANA Public Cloud? Einblicke in die Entscheidung und das Einführungsprojekt der Banner GmbH

Auf unserem ERP FutureDay in Salzburg hat Werner Töpfl über das ERP-Einführungsprojekt der Banner GmbH im Rahmen eines Vortrags berichtet. Den Vortrag können Sie in gesamter Länge (ca. 23 Min.) abrufen:

Jens Claes

Kostenlose ERP-Erstberatung

Sie haben Fragen zur Konzeption eines Anforderungskatalogs oder zu ERP-Systemen von SAP? Lassen Sie sich unverbindlich von uns beraten.

Jens Claes

Director Sales, Net New Names North

Blogreihe: ERP im Mittelstand