Blogreihe: Wie IoT die pharmazeutische Industrie revolutionieren kann

Wie IoT die pharmazeutische Industrie revolutionieren kann (Teil 2)

Wie das IoT die Produktion in der Pharmaindustrie verändert

Das richtige Medikament oder die richtige Behandlung für den richtigen Patienten, zur richtigen Zeit. Das ist das Versprechen, das Präzisionsmedizin, Wearables und einnehmbare Sensoren einlösen sollen. In dieser Blogserie werden wir die Möglichkeiten des IoT in der Pharmazie untersuchen. Es ist eine der vielversprechendsten und gleichzeitig am schnellsten einsetzbaren technologischen Möglichkeiten, die die gesamte Kette in der Pharmaindustrie optimieren können.

Wie wir in unserem letzten Blog gesehen haben, stehen in der Pharmabranche grosse Veränderungen an, und wir möchten erkunden, wie Technologien wie das IoT dabei helfen können. In diesem zweiten Teil der Blogserie werden wir darlegen, wie das IoT die Arzneimittelentdeckung und die klinischen Phasen der Arzneimittelherstellung beschleunigen kann. Ausserdem werden wir auf einen aufkommenden Trend in der Pharmabranche eingehen: die Verlagerung von der Massenproduktion hin zur Auftragsfertigung. Dieser ist untrennbar mit dem Trend zur Präzisionsmedizin verbunden.

LESEN SIE TEIL 1: WIE DAS IOT DIE PHARMAZEUTISCHE INDUSTRIE REVOLUTIONIEREN KANN

Der nächste Schritt für IoT in der Pharmazie

Im ersten Blog dieser Serie haben wir erörtert, wie IoT-Sensoren den Prozess der Diagnosestellung für die Patienten weniger aufdringlich machen und den Krankenhäusern Zeit und Ressourcen sparen. Lassen Sie uns diese Idee nun umdrehen. IoT-Sensoren helfen einerseits Patienten und Ärzten, können aber auch das Versprechen der Präzisionsmedizin für die Life-Sciences-Industrie einlösen und genauer gesagt im Herstellungsprozess von Nutzen sein. Wearables und Ingestibles erzeugen einen kontinuierlichen Strom von Patientendaten. Die traditionelle Medizin konzentriert sich auf ein Standard-Patientenprofil. Die Präzisionsmedizin hingegen ist auf einen bestimmten Datensatz einer Person zugeschnitten. Und dieser Satz von Daten? Sie haben es erraten: Diese Daten müssen vom Patienten selbst stammen. Etwas, das Wearables und Ingestibles liefern können.

Umfassender Einsatz des Make-to-Order-Modells

In naher Zukunft, beschleunigt durch den globalen kundenorientierten Trend, dem sich auch andere Hersteller gegenübersehen, wird sich die Pharmaindustrie von einem «Push-Modell» wegbewegen, bei dem sie grosse Chargen von Medikamenten herstellt und diese auf der Grundlage von Nachfrageprognosen an Apotheker ausliefert. Um das Versprechen der Präzisionsmedizin einzulösen, müssen sie stattdessen das Make-to-Order-Modell übernehmen. Der Übergang von der volumenbasierten Generikamedizin zur Heilung als Dienstleistung bedeutet auch, dass die Pharmaindustrie in engem Kontakt mit den Patienten stehen muss. Enger als je zuvor. Bei Krebs- oder Autoimmuntherapien beispielsweise wird das eigene Gewebe des Patienten, z. B. Stammzellen, zur Herstellung eines Medikaments verwendet. Ein Grund mehr, sich auf ein neues, auf den Menschen ausgerichtetes Modell zuzubewegen. Hier kommt wieder das IoT ins Spiel, das in diesem Prozess eine entscheidende Rolle spielt.

IoT-Sensoren können dazu beitragen, den Prozess der Diagnosestellung für die Patienten weniger aufdringlich zu gestalten und den Krankenhäusern Zeit und Ressourcen zu sparen.

Präzisere und personalisierte Medizin

Ein kundenorientiertes Produktionsmodell mit IoT funktioniert genauso, wie wenn man es zur Optimierung des Diagnoseprozesses einsetzt. Ein IoT-Sensor kann die Auswirkungen eines Medikaments oder einer Behandlung anhand von Echtzeitdaten aus dem Körper eines Patienten sehr genau überwachen und diese Daten an den Facharzt, den Hausarzt und – im Falle der Krebsbehandlung – an den Arzneimittelhersteller senden. Auf diese Weise können Pharmaunternehmen die Dosierung, die Art des Wirkstoffs oder andere Inhaltsstoffe anpassen, um eine personalisierte Behandlung zu liefern, und sich darauf einstellen, wenn eine Behandlung nicht richtig wirkt. Als Hersteller müssen Sie bedenken, dass Sie, wenn Sie sich für ein Cure-as-a-Service-Angebot entscheiden, Ihre Anlagen und Ihren Produktionsprozess an ein modulares Modell anpassen müssen, bei dem Sie auf der Basis von Einzelchargen produzieren und Ihre Produktionslinien problemlos zwischen den Chargen wechseln können.

Verbesserung der Produkte für mehrere Patienten

Ein weiterer Vorteil der biometrischen Erfassung mit IoT in der Präzisionsmedizin ist die Möglichkeit einer kontinuierlichen Feedbackschleife. Mit diesem Datenstrom können Spezialisten die Wirksamkeit einer Behandlung überwachen. Und um noch einen Schritt weiter zu gehen: Wenn Forscher diese Daten mit einem Algorithmus kombinieren, können sie die Behandlung im Laufe der Zeit verbessern. Sie können die Ergebnisse dieser Forschung auch nutzen, um die Rezeptur für andere Patienten mit denselben Merkmalen oder sogar für individualisierte Gruppen zu verbessern.

Die Pharmaindustrie wird sich von einem «Push-Modell» wegbewegen und muss das «Make-to-Order»-Modell übernehmen.

Höhere Anforderungen in der Forschungsphase und bei klinischen Versuchen

Das Internet der Dinge bietet nicht nur eine objektive Grundlage für die Präzisionsmedizin, sondern kann auch die Forschungsphasen und klinischen Studien effizienter machen. Innovative Technologien wie das maschinelle Lernen machen klinische Studien bereits zu einem immer wissenschaftlicheren Prozess. Dabei nutzen Forscher Daten, die von unvoreingenommenen Geräten wie Sensoren stammen, um die tatsächliche Wirkung eines Medikaments zu ermitteln, anstatt nur Nebenwirkungen über Patientenfragebögen zu melden. Das Internet der Dinge liefert nicht nur objektivere Daten, sondern hilft den Forschern in der Entdeckungsphase und bei klinischen Studien auch dabei, Daten von grösseren – und noch vielfältigeren – Patientengruppen zu sammeln. Diese umfangreichen Datensätze ermöglichen es ihnen, präzisere Schlüsse über die allgemeine Funktionsweise des Produkts zu ziehen. Das Internet der Dinge ermöglicht es den Forschern auch, klinische Studien aus der Ferne durchzuführen, so dass die Patienten nicht ein paar Tage unter klinischer Beobachtung stehen müssen, sondern ihr Leben weiterführen können, während die Daten gesammelt werden.

Um den Kreislauf zu schliessen: die richtige Behandlung für den richtigen Patienten zur richtigen Zeit? Sie ist zum Greifen nah. Und wie wir in dieser Blogserie gesehen haben, ist das Internet der Dinge einer der Schlüssel, um dieses Versprechen einzulösen. Da immer mehr Menschen ihr Bedürfnis nach individualisierten Behandlungen und einer menschlicheren Gesundheitsfürsorge äussern und die Gesellschaft objektivere und härtere Daten in der Arzneimittelforschung und -herstellung benötigt, denke ich, dass es nur eine Frage der Zeit sein wird.

Ihre nächsten Schritte im Bereich IoT und Pharmazie

Wenn es um die Optimierung von Prozessen geht, sind wir natürlich gerne bereit, Ihnen zu helfen. Wir können die Dateninfrastruktur (GxP Datalake) bereitstellen, um (datenschutz-)sensible Sensorinformationen zu sammeln, die IoT-Geräte über sichere Protokolle mit dieser Dateninfrastruktur verbinden und die Algorithmen für die Patientenüberwachung, Anwendungen für die Rezeptauswahl und jede Art von Dashboard darauf entwickeln.

Wie können wir Sie also dabei unterstützen, sich auf die Zukunft der Präzisionsmedizin vorzubereiten?

Nehmen Sie jetzt Kontakt mit uns auf!