Kein Antrieb ist stärker als der, überleben zu wollen. Und doch kann diese Motivation bisweilen erlöschen. Dann braucht der Mensch Hilfe. Schnelle Hilfe. Damit er sich gegen den Tod und für das Leben entscheidet. Die Mitarbeitenden der Suizid-Hotline der Universitätsklinik in Frankfurt sind für solche Extremsituationen geschult. Ihre Aufgabe ist es, das Mindset jener Menschen zu ändern, die akut selbstmordgefährdet sind, und sie davon zu überzeugen, sich unverzüglich Hilfe zu suchen. Doch die Unterstützung kommt häufig bei den Hilfesuchenden nicht an. Sie bleiben in der Hotline stecken. Der Grund: Es melden sich viele Menschen, die gar nicht selbstmordgefährdet sind. „Die einen rufen an, weil gerade ihr Hund gestorben ist, andere weil ihnen ihre Kinder nicht gehorchen, oder Lehrer melden sich, weil sie einen besonders stressigen Tag hatten“, sagt Thomas Nøermark, der bei NTT DATA Business Solutions das weltweite Innovationsteam leitet.
Nøermark hat sich zur Aufgabe gemacht, die Hilfe denen zukommen zu lassen, die sie am dringendsten benötigen. Vier von fünf Anrufenden der Hotline sind nicht selbstmordgefährdet. Bisher werden aber alle zu den Beratenden durchgestellt. Erst die entscheiden, ob akute Beratungshilfe notwendig ist. Das nimmt viel Zeit in Anspruch – Zeit, die an anderer, dringenderer Stelle fehlt.
Suicide helpline
Das Projekt „AI Suicide Helpline“ ist Teil eines Förderprogramms für Nachhaltigkeit, das von unserer Muttergesellschaft NTT DATA finanziert wird. Ziel ist es, mehr selbstmordgefährdete Menschen dadurch zu retten, dass diese in einer Suizid-Hotline schneller an eine Expertin oder einen Experten weitergeleitet werden.