Zahlreiche Unternehmen unterliegen dem Einfluss von zyklischen Mustern. Klassische Beispiele hierfür sind absetzbare Verkaufsmengen und die von ihnen abhängige Produktion sowie auch der Bedarf an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen. So setzt ein Eisverkäufer im Sommer in aller Regel mehr Eis als im Winter ab. Sicherlich hat er ein gutes Gespür dafür, was er wann in welcher Menge produzieren kann und soll. Besondere Modelle können ihm aber helfen, dieses Gefühl zu validieren und präzise auszudrücken. Hilfreich sind dabei wiederum die Möglichkeiten der SAP Analytics Cloud in Verbindung mit der Programmsprache R.
Eingangs sei vor diesem Hintergrund ein konkretes Beispiel, das auf echten Daten basiert, betrachtet: die australische quartalsweise Bierproduktion in Millionen Litern von 1956 bis 1972. Intuitiv macht hierbei ein schwankender Verlauf über die verschiedenen Jahreszeiten Sinn. Aber lässt sich dieser auch quantifizieren? Unter Betrachtung der Zeitreihengrafik der SAP Analytics Cloud wird tatsächlich eine rhythmische Entwicklung der Produktion erkennbar.

Der zyklische Verlauf der Produktion ist also bereits in der abgebildeten Standardgrafik relativ gut erkennbar. Weitere Analysen werden zudem durch die Verwendung der Programmiersprache R ermöglicht, die in einer SAC-Abbildung in Form eines ausführbaren Skripts Anwendung findet. Mit ihr könnte ein nächster Schritt in der Zerlegung der Zeitreihe in einzelne Komponenten bestehen.

Bemerkenswert ist hierbei wiederum, dass Informationen aus der Vergangenheit wertvolle Rückschlüsse auf Muster liefern, die auch in Zukunft auftreten können. Im betrachteten Fall ist konkret erkennbar, dass immer mehr Bier über die beobachtete Zeit produziert wurde und vor allem, dass diese Produktion für die verschiedenen Quartale allgemein recht ähnlich schwankt. Den Anstieg der Produktion bezeichnet man wiederum als steigenden Trend, die regelmässigen Schwankungen als Saisonalität. Beide erkennt man hier in ihrer grundsätzlichen Wirkung als Blickdiagnose. Der letzte Teil der Abbildung beschreibt jenen gewissermassen zufälligen Einfluss, der nicht mit dem Trend oder saisonalen Einfluss des Modells erklärbar ist.
Diese Analyse wäre jedoch auch noch mit dem Prognoseszenario der SAC möglich gewesen. Allerdings ist unter Verwendung von R eine wesentlich grössere Breite und Tiefe an Modellierungen realisierbar. So ist es denkbar, die einzelnen Jahre des vorgestellten Szenarios in einem sogenannten Polardiagramm abzubilden. Durch dieses wird sowohl ersichtlich, welche quartalsweisen Schwankungen vorhanden sind, als auch wie sich die Gesamtmenge der Produktion allgemein entwickelt hat. Beides ist somit wiederum auf einen Blick erkennbar. Gerade um diesen schnellen und exakten Erkenntnisgewinn geht es bei der grafischen Aufbereitung von Daten. Angemerkt sei allerdings, dass diese Informationen kein Selbstzweck an sich sind, sondern vielmehr dazu dienen, Entscheidungen zu ermöglichen und zu verbessern. Die allgemein immer breiter werdenden Verläufe der folgenden Abbildung verweisen jedenfalls zusammen mit den eingefärbten Jahren auf eine zunehmende Produktion. Der zumeist grössere Ausschlag nach links zeigt, dass im vierten Quartal besonders viel Bier produziert wurde.

Die Daten sind somit die gleichen wie zuvor dargestellt, aber unterschiedlich grafisch betont aufbereitet. Je nach Anwendungsfall oder Fragestellung würde die passendste Abbildung gewählt werden.