NTT DATA Business Solutions
NTT DATA Business Solutions | Januar 23, 2025 | 4 min

Persönliche Erfahrung, professionelles Engagement: Ein Interview über Barrierefreiheit für alle

In diesem inspirierenden interview spricht Stuart Parr über seine Rolle als ServiceNow-Architekt und seine Arbeit im Accessibility Product Advisory Council von ServiceNow, wo er daran mitwirkt, Produkte für alle Nutzer:innen zugänglich zu machen. Er teilt sein Engagement für Barrierefreiheit, das durch persönliche Erfahrungen mit Neurodiversität und Behinderungen in seiner Familie geprägt ist. Zudem hebt er die anhaltenden gesellschaftlichen Herausforderungen hervor, mit denen Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten konfrontiert sind.

Bei NTT DATA Business Solutions sind Inklusion und Barrierefreiheit zentrale Bestandteile unserer täglichen Arbeit und Innovation. Am 3. Dezember 2024 feierten wir den Positively Purple Day, den Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen, um die Bedeutung von Inklusion und Barrierefreiheit hervorzuheben – nicht nur als Werte, sondern als Eckpfeiler einer gerechten und fairen Gesellschaft. Heute hat sich Daniela Siekmann, Global Leadership Development & Diversity, mit Stuart Parr, einem ServiceNow-Architekten bei NTT DATA Business Solutions UK und leidenschaftlichen Verfechter der Barrierefreiheit, zusammengesetzt. Als Mitglied des Accessibility Product Advisory Council von ServiceNow und jemand, der selbst mit Behinderungen lebt, teilt Stuart Parr Einblicke in seinen beruflichen Werdegang, die Bedeutung barrierefreier Lösungen und seine persönlichen Erfahrungen.

Daniela Siekmann, Senior Specialist Controlling & Diversity Management, NTT DATA Business Solutions
Inklusion ist zentral für unser Handeln – sowohl extern für unsere Kund:innen als auch intern für unsere Mitarbeiter:innen.

Daniela Siekmann, Global Leadership Development & Diversity

Barrierefreiheit ist nicht nur moralisch richtig, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll, da sie ein wesentlicher Bestandteil von Produkten und Dienstleistungen sein sollte.

Stuart Parr, ServiceNow architect

Stuart, könnten Sie uns zunächst etwas über Ihre Rolle als Architekt in der ServiceNow-Praxis in Grossbritannien erzählen?

Ich leite ein Team von ServiceNow-Architekten, die massgeschneiderte ServiceNow-Lösungen für unsere Kund:innen entwerfen und implementieren. Die Aufgaben sind sehr vielfältig und reichen von der Beratung von Kund:innen bei der Erweiterung bestehender ServiceNow-Implementierungen bis hin zur Definition komplexer Systemarchitekturen, die mehrere Unternehmensplattformen integrieren.

Sie sind auch Mitglied des "Accessibility Product Advisory Council" von ServiceNow. Wie sind Sie in dieses Gremium aufgenommen worden?

Ich spreche auf LinkedIn über Barrierefreiheit und teile meine Ansicht, dass es nicht nur moralisch richtig, sondern auch geschäftlich sinnvoll ist, Barrierefreiheit zu einem integralen Bestandteil von Produkten und Dienstleistungen zu machen. Zudem nahm ich an einer Podiumsdiskussion zum Thema Barrierefreiheit auf der Lernplattform von ServiceNow teil, die von der Leiterin für Barrierefreiheit und Kundenbindung des Unternehmens moderiert wurde. Nach der Diskussion sprach ich mit ihr über eine Mitarbeit im Accessibility Product Advisory Council, und am nächsten Tag war ich bereits dabei!

Der "Accessibility Product Advisory Council" von ServiceNow

Der Accessibility Product Advisory Council von ServiceNow besteht aus Menschen mit Behinderungen und/oder Fachleuten auf diesem Gebiet. Laut der Barriereerklärung von ServiceNow arbeitet das Unternehmen kontinuierlich daran, barrierefreie Lösungen zu entwickeln, die für alle Nutzer:innen besser funktionieren. Um dieses Ziel zu erreichen, orientiert sich ServiceNow an verschiedenen Richtlinien und Standards, die in einer Roadmap festgelegt sind. Letztlich strebt das Unternehmen an, ein optimales Mass an Barrierefreiheit für alle Nutzer:innen, einschliesslich jener mit unterschiedlichen Fähigkeiten, zu bieten.

Klicken Sie hier für die Barriereerklärung von ServiceNow

What motivated you to become an advocate for accessibility and inclusion?

Bei meinem jüngsten Sohn wurde in jungen Jahren das Asperger-Syndrom, ADHS, Dyspraxie und eine Entwicklungskoordinationsstörung diagnostiziert. Während seiner Kindheit musste ich immer wieder für die nötigen Ressourcen kämpfen, damit er eine angemessene Ausbildung erhielt und in die Arbeitswelt eintreten konnte. Bei meiner Frau wurde im Alter von 40 Jahren das Asperger-Syndrom sowie ADHS diagnostiziert. Frauen und Mädchen haben oft ganz andere Erfahrungen mit Neurodiversität. Mein verstorbener Schwiegervater war hochgradig schwerhörig und aufgrund einer Hirnverletzung, die er sich bei einer Hirntumor-Operation im Kindesalter zugezogen hatte, an den Rollstuhl gebunden. Für ihn war es fast unmöglich, Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen – das Krankenhaus konnte nicht einmal einen Gebärdendolmetscher für seine Facharzttermine bereitstellen.

Nur einer von fünf Menschen mit Autismus ist im Vereinigten Königreich erwerbstätig, und schätzungsweise 1,1 % der Bevölkerung gehören zum autistischen Spektrum. Obwohl sich die Situation kontinuierlich verbessert, ist die Gesellschaft noch weit davon entfernt, Menschen mit körperlichen und kognitiven Beeinträchtigungen wirklich zu integrieren.

Can you share a personal experience that has shaped your perspective on accessibility?

Ich erinnere mich, wie ich mit meinem Hausarzt darüber sprach, mich in meinen Vierzigern auf ADHS testen zu lassen. Er sagte: «Stuart, ich kenne dich schon lange, und ein Wort, das ich nicht verwenden würde, um dich zu beschreiben, ist hyperaktiv.» Ich würde zustimmen, dass ich einen eher sitzenden Lebensstil führe und viel Zeit hinter einem Schreibtisch verbringe, aber was mein Hausarzt nicht sehen konnte, war, dass mein Gehirn von dem Moment an, in dem ich morgens die Augen öffne, mit 100 Meilen pro Stunde arbeitet, oder dass ich um 19 Uhr auf dem Sofa einschlafe, weil ich geistig erschöpft bin. Dass selbst ein Hausarzt ADHS immer noch als etwas wahrnimmt, das auf ein aufgedrehtes Kind zutrifft, das von den Wänden abprallt und Autos nachjagt, zeigt, wie wenig Verständnis es noch für Neurodiversität gibt.

Danielas Fazit:

Vielen Dank, Stuart, dass Sie Ihre Geschichte und wertvollen Einsichten mit uns geteilt haben. Ich bin wirklich beeindruckt von Ihrer Offenheit und dankbar dafür, dass Sie die Realität von Behinderungen hervorgehoben haben, die nicht sofort sichtbar sind. Ihre Perspektive ist eine eindringliche Erinnerung daran, wie wichtig es ist, die vielfältigen Erfahrungen von Menschen mit Behinderungen zu verstehen und anzuerkennen – sowohl die sichtbaren als auch die unsichtbaren.

Bei NTT DATA Business Solutions steht Inklusion im Mittelpunkt unseres Handelns – sowohl extern für unsere Kund:innen als auch intern für unsere Mitarbeitenden. Einerseits setzen wir uns dafür ein, unseren Arbeitsplatz für alle zugänglich zu machen und sicherzustellen, dass jeder Mitarbeitende über die Werkzeuge, die Unterstützung und das Umfeld verfügt, die er benötigt, um sich zu entfalten. Andererseits überprüfen wir kontinuierlich, wie wir die Zugänglichkeit für unsere Kund:innen verbessern können. Derzeit führen wir eine interne Analyse durch, um unseren Status quo in Bezug auf Inklusion in verschiedenen Bereichen zu bewerten – von der Zugänglichkeit unserer Website bis hin zur Inklusivität unserer Rekrutierungsprozesse. Auf dieser Basis besteht das langfristige Ziel des Projekts darin, Inklusion in allen Bereichen des Unternehmens zu verankern. Schlüsselpersonen werden in das Projekt eingebunden, um das Thema anschliessend in ihren Bereichen als Multiplikatoren weiterzutragen.

Ihre Geschichte unterstreicht, warum diese Bemühungen so wichtig sind. Indem wir zuhören, lernen und handeln, können wir eine Kultur und Dienstleistungen schaffen, die wirklich für alle funktionieren. Nochmals vielen Dank für Ihr Engagement und dafür, dass Sie uns alle dazu inspirieren, es besser zu machen.

Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion bei NTT DATA Business Solutions

Die Aufgabe unseres Diversity-Managements besteht darin, die Vielfalt unserer Belegschaft zu fördern, zu bewahren und wertzuschätzen. Unser Schwerpunkt liegt insbesondere auf der Schaffung von Rahmenbedingungen und Richtlinien, die Chancengleichheit gewährleisten und Diskriminierung in unserem Arbeitsumfeld verhindern. Angetrieben durch den strategischen Ansatz unseres Managements erreichen unsere Diversity-Massnahmen alle Mitarbeiter:innen.

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