Wie Ulstein eine IoT-Plattform für maritime Innovation nutzt

Die Ulstein Group, ein führender norwegischer Anbieter von Schiffsdesigns, Schiffbau- und maritimen Systemlösungen, hat die Entwicklung einer modernen digitalen Datenplattform in Auftrag gegeben. Betriebsdaten der Schiffe werden dabei in einer «Blue Box» an Bord gesammelt und in die Cloud übertragen, um Maschinen zu optimieren und Reedereien mit datengestützten Erkenntnissen zu unterstützen. Für dieses Projekt setzte NTT DATA Business Solutions auf die bewährte momenttum-Plattform, die Flexibilität und Effizienz vereint.

NTT DATA Business Solutions | Oktober 28, 2025 | 4 min
Segelboote

Über das Unternehmen

Beim Thema Internet of Things (IoT) denken nur wenige sofort an hochentwickelte Hochseeschiffe, wie sie von Ulstein in Norwegen entworfen oder gebaut werden. Dazu gehören Versorgungsschiffe, Passagierschiffe sowie Spezialschiffe für die Forschung und die Offshore-Windindustrie. Das familiengeführte Unternehmen steht für maritime Exzellenz und innovative Designs – etwa den Ulstein X-Bow: eine patentierte Bugform, die für sanftere Bewegungen bei rauer See und weniger negative Beschleunigung sorgt.

Digitaler Zwilling: IoT-Plattform für Schiffe

Die Innovationskraft von Ulstein war auch der Treiber hinter einem aktuellen Projekt: der Entwicklung einer digitalen IoT-Plattform für Schiffe. Im Kern sind sie zwar «nur» Maschinen – auch wenn sie imposant aussehen und schwimmen können. Doch sie erzeugen zugleich enorme Datenmengen. «Innovation war schon immer ein wesentlicher Bestandteil von Ulstein, und Daten werden zunehmend wichtiger, um diese Innovation voranzutreiben. Deshalb brauchten wir eine neue und effizientere Art, mit Daten zu arbeiten», erklärt Johannes Volle, CFO bei Ulstein.

Um dies zu realisieren, entwickelte die Ulstein Group eine sogenannte Blue Box, in der Betriebsdaten der Schiffe – etwa Treibstoffverbrauch und andere kritische Werte – erfasst werden. Diese Daten waren bislang über verschiedene Systeme verteilt und wurden manuell verwaltet – ein Prozess, der zeitaufwendig, fehleranfällig und ressourcenintensiv war. Daher begann Ulstein nach einer Lösung zu suchen, die Daten zu harmonisieren und effiziente Analysen zu ermöglichen. Gesucht wurde ein erfahrener Partner, der bereits skalierbare IoT-Plattformen entwickelt und implementiert hatte.

Innovation war schon immer ein zentraler Bestandteil von Ulstein, und Daten gewinnen zunehmend an Bedeutung, um diese Innovation voranzutreiben.

Johannes Volle Chief Financial Officer, Ulstein

Von der Beratung bis zur Umsetzung: Maritime digitale Transformation

CFO Johannes Volle wurde zunächst von Geir Balsnes, Berater bei NTT DATA Business Solutions in Norwegen, unterstützt. Er half dem Managementteam der Ulstein Group dabei, eine datengestützte Digitalstrategie zu entwickeln. Daraus entstand die Grundlage für eine digitale Plattform, die das Projekt tragen sollte. Ulstein entschied sich für die momenttum-Plattform von NTT DATA Business Solutions – eine seit vielen Jahren bewährte Basis zur Sammlung und Verarbeitung unterschiedlichster Daten.

Die momenttum-Plattform für Schiffsdaten-Analytics

Technischer Projektleiter – vom Proof of Concept 2023 bis zum Go-Live 2024 – war Emil Bekker aus Norwegen, der das ambitionierte Projekt in bester Erinnerung hat. «Sechs Personen waren in meinem Projektteam, das entsprach etwa der Hälfte unseres SmartX-Teams», erzählt er. Ihr Know-how reichte von Cloud-Infrastruktur über die Integration von Kundendaten und Datenbank-Engineering bis hin zu Business Skills für Dashboards. «Es war ein vollständiges End-to-End-Projekt, das unser gesamtes Können verlangte.»

Für Bekker war das Projekt ein Highlight, weil es sowohl eine Produkt- als auch eine Beratungs­komponente vereinte – also das grosse Ganze für den Kunden abbildete. «Im Asset-based Consulting entwickeln wir gemeinsam eine Lösung und helfen dem Unternehmen, diese einzuführen, zu nutzen und zukunftssicher zu gestalten.» Langfristig gehe es darum, Kund:innen in die Lage zu versetzen, eigenständig datenbasierte Entscheidungen auf ihrer Plattform vorzubereiten. Workshops, regelmässige Meetings und umfassende Schulungen für Ulstein-Mitarbeitende unterstützten dies, berichtet Bekker. «Heute übernimmt NTT DATA Business Solutions Hosting und Infrastrukturwartung, sodass sich die Kund:innen ganz auf ihre Innovationen konzentrieren können.»

Datengetriebene Einblicke für Kund:innen

Laut Holck bestand ein entscheidender Vorteil für Ulstein darin, dass in die momenttum-Plattform bereits seit vielen Jahren verschiedene Datenquellen und KI-Systeme integriert sind. Der Projektumfang war für das SmartX-Team daher keine neue Herausforderung. Hinzu kam die breite technische Aufstellung von NTT DATA Business Solutions: «Wir versuchen immer, Team- und Ländergrenzen in Projekten zu überwinden. Auch Kolleg:innen aus Deutschland waren hier eingebunden.» Ulstein zeigte sich von Beginn an interessiert an KI – einschliesslich Machine-Learning-Funktionalitäten. «Mit der soliden technischen Basis von momenttum ist Ulstein nun in der Lage, die nächsten Schritte in seiner Data Journey zu gehen – bis hin zu KI-gestützten Analysen.»

Die Basis für datenbasierte Entscheidungen

Die einheitliche Plattform kombiniert Daten aus Schiffen, ERP-Systemen und anderen relevanten Quellen. Sie wendet Regeln an, um heterogene Daten – von historischen Aufzeichnungen bis hin zu Echtzeit-Eingaben – zu standardisieren und zu harmonisieren. Alle Änderungen erfolgen automatisiert und sind lückenlos protokolliert und dokumentiert. Das sorgt für Transparenz und unterstützt Data Governance.

momenttum basiert auf der Microsoft Azure Cloud und der Snowflake Data Cloud. Der Vorteil: KI-Modelle können direkt in der Datenbank trainiert und angewendet werden, ohne die Plattform zu verlassen. Darüber hinaus ermöglicht die Kombination verschiedener Datenquellen effektivere Analysen ganzer Flotten – und verkürzt so die Zeit bis zu datenbasierten Erkenntnissen. Die Integration sorgt für eine konsistente Struktur und automatisierte Datenflüsse, wodurch manuelle Prozesse entfallen und das Fehlerrisiko sinkt.

Schneller vorankommen mit momenttum

«Der Vorteil unserer momenttum-Plattform besteht darin, dass wir nicht an bestimmte Anwendungen, Services oder Datenquellen gebunden sind», erklärt Projektleiter Bekker. Dazu gehören beispielsweise Daten aus Tourismus, Smart Cities und Smart Homes, von Maschinen, Kameras, landwirtschaftlichen Betrieben oder ERP-Systemen wie SAP – und sogar von Schiffen oder Wetterdiensten. Ausserdem, so Bekker weiter, sei das Unternehmen nicht auf bestimmte Branchen oder Projekte festgelegt: «Diese Flexibilität eröffnet uns die Möglichkeit, über den Tellerrand hinauszublicken und neues Geschäft für NTT DATA Business Solutions zu generieren.»

Das Preismodell von momenttum besteht aus einer geringen Grundgebühr und einer nutzungsabhängigen Abrechnung. «Der Preis skaliert mit der Nutzung und dem Geschäftswert, den ein Unternehmen damit erzielt.» Dies, so Holck, sei Teil der Transparenz in der Zusammenarbeit mit Kund:innen. Laut CFO Johannes Volle ist die neue Plattform das Rückgrat für künftige Aktivitäten: «Die Plattform entwickelt sich zu einem Innovationstreiber. Sie gibt uns eine robuste und skalierbare Grundlage – sowohl für die Entwicklung externer Services als auch für die Förderung unserer internen Innovationsaktivitäten.»

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