Unternehmen stehen vor grossen Herausforderungen beim Klimaschutz. Immer strengere Auflagen müssen eingehalten werden, sonst drohen Strafzahlungen und Wettbewerbsnachteile. Ein Faktor, der bei Einsparungszielen bislang nur eine untergeordnete Rolle spielt, ist die Unternehmens-IT und im speziellen Public Cloud.
Emissionsoptimierung bei Hyperscalern: Klimaschutz durch IT-Analyse
Dreiviertel aller Unternehmen nutzen bereits die Vorteile von den Public Cloud Services der Hyperscaler, um sich schnell an immer neue Marktbedingungen anpassen zu können. Denn cloudbasierte Services bieten hohe Flexibilität und Skalierbarkeit in Kombination mit einem einfachen Zugriff auf neueste Technologie in den Bereichen Software, Infrastruktur und Sicherheit – und das ohne langwierigen Beschaffungsprozess.
Mit der wachsenden IT-Leistung steigt allerdings auch der Ausstoss von CO2-Emissionen der Datacenter. Die globalen Emissionen, die durch Cloud Computing entstehen, liegen zwischen 2,5% und 3,7% der globalen Treibhausgasemissionen und übersteigen damit die Emissionen aus kommerziellen Flügen (etwa 2,4%).
Das Einsparpotenzial in diesem Bereich ist also gross. Die grossen Anbieter (Amazon Web Services, Microsoft Azure etc.) ermöglichen es ihren Kunden, Leistungen kostenoptimiert auszuwählen. Dies wäre prinzipiell auch für eine Optimierung der Emissionen möglich, spielt aktuell aber eine eher untergeordnete Rolle. Zwar wird für den Betrieb der Rechenzentren immer mehr grüne Energie verwendet – die Möglichkeiten, Leistungen anhand ihrer Emissionseinsparung auszuwählen, wird Unternehmen bislang allerdings nicht angeboten.
The greenest energy is the energy we don’t use.
Peter DeSantis VP of AWS Global Infrastructure
Vielfältige Einsparpotenziale erkennen und nutzen
Einsparpotenziale sind daher nicht immer offensichtlich und bedürfen einer genauen Analyse. Folgende Faktoren sind für die Optimierung der Emissionen im Zusammenspiel mit Hyperscalern von Bedeutung:
I) Die Auswahl des Serverstandorts
Schon bei der Auswahl des Serverstandorts können CO2-Emissionen eingespart werden. Ausschlaggebend ist hierbei die Art der Stromerzeugung in der Region, in der die Serverinfrastruktur betrieben wird. Die Wahl des optimalen Standorts auch mit Blick auf ihr CO2-Einsparpotenzial sollte idealerweise vor der Umstellung auf das Cloud Computing getroffen werden, da eine nachträgliche Umstellung oft mit hohen Aufwänden einhergeht.
II) Die Wahl der Instanztypen
Ähnlich wie bei den Standorten haben auch die Instanzen aufgrund verschiedener Faktoren (u.a. der verwendeten Prozessoren) stark unterschiedliche CO2-Fussabdrücke, liefern aber die gleiche Leistung. Durch die Auswahl der „richtigen“ Instanztypen können grosse Mengen an Emissionen eingespart werden. Ebenfalls kann eine Zusammenlegung von Instanzen, die nicht voll ausgelastet sind, von hohem Nutzen sein.
III) Die Art der Datenspeicherung
Je nach Häufigkeit der Zugriffe können Daten auch auf unterschiedlich schnellen Speichertechnologien gesichert werden. Je schneller der Zugriff erfolgen muss, desto CO2-intensiver ist der Betrieb. Daten, auf die eher selten zugegriffen wird, sollten auf emissionssparenden Speicheroptionen gelagert werden.
IV) Die Netzwerkkomplexität
Der Einsatz und die Verwendung von Netzwerkressourcen sollten dem tatsächlichen Bedarf in regelmässigen Abständen angepasst werden.
V) Die Nutzungsdauer
Services sollten nur für die Dauer ihrer tatsächlichen Nutzung laufen. Dienste, die nicht dauerhaft verfügbar sein müssen, sollten nur bei Bedarf eingeschaltet werden.
VI) Auswahl der Dienste
Es sollte regelmässig überprüft werden, welche der von den Hyperscalern bereitgestellten Leistungen tatsächlich benötigt werden. Das Abbestellen von veralteten oder nur zu Testzwecken gebuchten Diensten spart Kosten sowie Emissionen.
Analyse und Umsetzung – am besten mithilfe kompetenter Beratung
Die Analyse und Umsetzung der Emissionsoptimierung ist kein unkompliziertes Unterfangen. Eine erfahrene und kompetente Beratung kann helfen, die zahlreichen Einsparpotentiale bei Nutzung der Public Cloud zu identifizieren und durch gezielte Massnahmen umzusetzen. Dies ist nützlich, auch wenn sich die grossen Public-Cloud-Anbieter darum bemühen, immer mehr grüne Energie zum Betrieb der Rechenzentren zu nutzen. Zum einen, weil durch die Abschaltung ungenutzter Leistungen neben Emissionen auch Geld eingespart werden kann. Zum anderen, da das wirksamste Mittel zur Verkleinerung des CO2-Fussabdrucks nach wie vor das Einsparen von unnötigen Verbräuchen ist. Unternehmen, die sich rechtzeitig mit den Einsparpotenzialen in der Public Cloud beschäftigen, können für sich und ihre Kunden auf diese Weise Mehrwert generieren und staatlichen Vorgaben entsprechen, deren Umsetzung sonst möglicherweise mit hohen Kosten verbunden sein könnte.
Nachhaltigkeit und Public Cloud: Wir optimieren Ihre IT-Landschaft
NTT DATA Business Solutions hat einen Service entwickelt, der Unternehmen dabei unterstützt, die Potenziale und Vorteile von nachhaltigen Hyperscaler-Datacentern zu nutzen und dort ihre IT-Landschaften CO2-optimiert zu planen, aufzubauen und zu betreiben, ohne auf technologische Innovationen zu verzichten.