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NTT DATA Business Solutions Schweiz | September 29, 2022 | 4 Minuten Lesezeit

Digitalisierung und Diversität – wie passt das zusammen?

Die Digitalisierung hat nahezu alle Lebensbereiche erreicht und ist zu einem bestimmenden Faktor unserer Zeit geworden – auch in der Wirtschaft. In gewisser Weise geht es um eine umfassende digitale Standardisierung. Zugleich wird der Ruf nach mehr Diversität laut. Vor diesem Hintergrund stellt sich die berechtigte Frage, inwieweit die fortschreitende Digitalisierung und die gleichzeitige Forderung nach mehr Vielfalt in Wechselwirkung zueinander stehen. Die Antwort zeigt, dass sie sich sogar gegenseitig befruchten – wenn die Konzepte richtig umgesetzt werden.

Digitalisierung und Diversität
diverse Menschen im Co-Working Space

Innovation braucht Diversität

Albert Einstein sagte einmal, es sei Wahnsinn, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten. Einstein war einer der bedeutendsten Physiker aller Zeiten und kein Wirtschaftswissenschaftler des 21. Jahrhunderts, aber sein Grundgedanke lässt sich in einer Analogie auf die Entwicklung von Innovationen übertragen. Dies bedeutet: Wo die Betrachtung eines Problems einseitig und vertraut ist, ist meist keine Entwicklung einer innovativen Lösung zu erwarten. Neues entsteht durch das Hinterfragen herkömmlicher Sichtweisen, durch die Betrachtung eines Problems aus verschiedenen Perspektiven, durch die Synthese verschiedener Ideen zu einer gemeinsamen Lösung. Kurz gesagt: Keine Innovation ohne Vielfalt.

Einstein konnte seinen einzigartigen, erfinderischen Geist nutzen, um seine innovativen Ideen zu entwickeln. Natürlich nutzen auch wir unseren Verstand. Darüber hinaus nutzen wir heute auch gerne die technischen Möglichkeiten, die sich durch die Digitalisierung ergeben haben. Zum Beispiel, indem wir im Team mit Robotern arbeiten und die Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz nutzen. Auf diese Weise wird die Arbeitswelt immer digitaler.

Doch um mit der Digitalisierung mehr Diversität zu erreichen, ist sie bereits bei der Entwicklung neuer und der Optimierung bestehender Systeme gefragt. Ansonsten kann auch künstliche Intelligenz einen eingeschränkten Blick auf die Welt und den Menschen haben. So basiert beispielsweise der ‹algorithmische Bias› auf mangelnder Vielfalt bei der Erstellung, Aufbereitung und Verarbeitung von Daten. Das Ergebnis ist eine ungleiche Behandlung der Nutzer. Als Teil eines Bewerbungsverfahrens könnte ein System mit algorithmischer Voreingenommenheit Stereotypen aufrechterhalten und auf dieser Grundlage Entscheidungen treffen, die schwerwiegende Folgen haben.

Diversität im Zeitalter der Digitalisierung

Die Digitalisierung hat nicht nur unser Privatleben auf den Kopf gestellt, sie hat auch die Arbeitswelt nachhaltig und strukturell verändert. Alle verfügbaren digitalen Werkzeuge machen es möglich, dass wir in vielen Fällen unsere Arbeit jederzeit und überall erledigen können. Ein neues Mass an Flexibilität scheint erreicht, was sich unter anderem in der Entstehung von Konzepten wie ‹New Work› und dem mittlerweile bekannten Home-Office zeigt. Aufgrund der technischen Möglichkeiten hat die Digitalisierung also dazu beigetragen, dass neue und flexiblere Arbeitsmodelle entstanden sind, die wiederum mehr Möglichkeiten für die Zusammenarbeit unterschiedlicher Menschen bieten.

Im Zuge der Digitalisierung ist ein neuer Talentpool entstanden, der für mehr Vielfalt in der Arbeitswelt sorgt. So können beispielsweise Menschen, die aufgrund einer Behinderung nicht arbeiten konnten, dank digitaler Assistenzsysteme wieder in den Beruf zurückkehren. Darüber hinaus bieten Konferenz- und Videosysteme den Rahmen für digitale Meetings in Echtzeit, die rund um die Welt stattfinden können. Besprechungen können viel effizienter abgehalten werden und erhöhen so den Einfluss neuer Perspektiven und Ideen.

Auf der anderen Seite besteht die Gefahr einer neuen Ungleichheit: Menschen, die keinen oder nur eingeschränkten Zugang zu digitalen Systemen haben, droht der Ausschluss von Arbeitsprozessen und Meetings. Um hier Abhilfe zu schaffen, müssen gleiche technische Voraussetzungen geschaffen werden, was die Verfügbarkeit von Endgeräten und der dazugehörigen Infrastruktur angeht.

Frau bei der Fernarbeit mit ihrem Laptop

Neue Arbeitsmodelle im Aufwind

Ob New Work, Flexibilität oder Home Office – all dies sind keine völlig neuen Begriffe in der modernen Arbeitswelt. Aber man kann ohne Zweifel sagen, dass die Initiativen seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie einen regelrechten Boom erlebt haben, denn viele Mitarbeitende mussten von heute auf morgen das Büro gegen ihr privates Zuhause tauschen und für viele wurde der Esstisch zum Schreibtisch. Von nun an waren die Unternehmen also ‹gezwungen›, schnell zu reagieren und den technischen Auswirkungen der Pandemie mit innovativen und flexiblen Lösungen zu begegnen – eine Tatsache, die die Etablierung und rasche Entwicklung flexibler Konzepte förderte. Erfreulicherweise war der plötzliche Umstieg auf ’neue› Arbeitsmodelle dank der technischen Möglichkeiten oft problemlos möglich, so dass ein geregelter Arbeitsablauf digital sichergestellt werden konnte. Insofern können die technischen Möglichkeiten im Zeitalter der Digitalisierung als wahrer Segen in Krisenzeiten gesehen werden.

Während der Pandemie stellten viele Unternehmen Teams zusammen, um innovative Ideen zur Bewältigung der Krise zu entwickeln – meist mit Hilfe von Videotelefonie-Tools. Die Zusammenarbeit verschiedener Personen aus unterschiedlichen Disziplinen erwies sich als äusserst förderlich für die Entwicklung kreativer Lösungen. Ein weiterer positiver Effekt ist, dass die virtuelle Zusammenarbeit von Kollegen aus unterschiedlichen Positionen auch dazu beigetragen hat, Hürden und Hierarchien in Unternehmen abzubauen.

Bedeuten neue Arbeitsmodelle eine alte Rollenverteilung?

Die Pandemie wirkt wie ein Beschleuniger auf die Konzepte ‹New Work› und ‹Flexibilität› und fördert damit die Vielfalt in der Wirtschaft. Aufgrund der grossen Beliebtheit, die sich flexible Arbeitsmodelle erfreuen, ist davon auszugehen, dass auch nach der Pandemie viele Mitarbeitende zumindest teilweise das Büro gegen das Homeoffice tauschen werden. Daher ist die pandemiebedingte Entwicklung flexibler Arbeitsmodelle weniger als vorübergehender Trend, sondern vielmehr als langfristige Umstrukturierung zu sehen.

In der Telearbeit liegen sowohl Chancen als auch Risiken. So hat die plötzliche Umstellung auf Heimarbeit zahlreiche Frauen aus dem Büroalltag gerissen und plötzlich ins häusliche Umfeld katapultiert – ein Rückschritt in Sachen Geschlechtervielfalt und Gleichberechtigung?

Mag sein, dass traditionelle Geschlechterrollen durch das Arbeiten in den eigenen vier Wänden für kurze Zeit wieder aufgenommen oder gestärkt wurden, doch je weiter die Digitalisierung voranschreitet und neue Formen der Teilhabe am Arbeitsleben entstehen, desto weniger dürften überholte Rollenstereotype von Bedeutung sein. In jedem Fall wird deutlich, dass vor diesem Hintergrund weiterhin Handlungsbedarf besteht, um Rollenstereotype zu überwinden. Es müssen zeitgemässe Modelle etabliert werden, die neue Wege der Vereinbarkeit von Homeoffice und Privatleben schaffen – für alle.

der Start für Digitalisierung und Diversität

Digitalisierung und Diversität: Der Anfang muss gemacht werden

Der Einsatz digitaler Systeme wie Videotelefonie, Cloud-Server oder künstliche Intelligenz können hilfreiche Instrumente sein, um Ungleichheiten abzubauen und Stereotypen zu überwinden. Doch Vielfalt, Gerechtigkeit und Inklusion müssen gelebt werden, bevor sie genutzt werden können: Als Teil des Entwicklungsteams, beteiligt an der Datenerfassung und -verarbeitung und mit gleichen technischen Voraussetzungen können Menschen aller Gruppen gleichermassen von der Digitalisierung profitieren und sie vorteilhaft nutzen.

Erfahren Sie, wie wir von unserer wachsenden vielfältigen Belegschaft profitieren und wie wir dazu beitragen möchten.

Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion bei NTT DATA Business Solutions

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