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Tina Dyhr Dupont | März 27, 2025 | 4 min

Wie digitale Menschen Emotionen und Hormone nachahmen

In einer zunehmend digitalisierten Welt verschwimmen die Grenzen zwischen Technologie und menschlicher Wahrnehmung immer mehr. Digitale Menschen – also KI-gestützte Avatare oder virtuelle Assistent:innen – entwickeln sich stetig weiter. Doch wie realistisch ist es, dass sie eines Tages unsere emotionalen Reaktionen nicht nur erkennen, sondern auch nachempfinden können?

Digitale Menschen, lebensechte virtuelle Wesen, sollen das Aussehen, das Verhalten und die Interaktionen von Menschen simulieren.

Affektives Computing: Wenn Maschinen Emotionen lesen lernen

Das Konzept des affektiven Computings beschäftigt sich mit der Fähigkeit von Maschinen, menschliche Emotionen zu erkennen, zu interpretieren und angemessen darauf zu reagieren. Mithilfe von Gesichtserkennung, Stimmanalyse, Körpersprache und sogar biometrischen Daten können digitale Systeme heute bereits Stimmungen und Gefühle einschätzen – mit erstaunlicher Präzision.

Diese Technologie eröffnet neue Möglichkeiten im Kundenservice, Gesundheitswesen oder auch in der Arbeitswelt. Digitale Assistent:innen könnten empathischer auf Nutzer:innen reagieren und damit die Qualität der Interaktion deutlich erhöhen.

Hormone als emotionale Trigger: Das biologische Pendant

Während Algorithmen Daten auswerten, um Emotionen zu erkennen, geschieht beim Menschen vieles auf biochemischer Ebene. Hormone wie Dopamin, Serotonin, Adrenalin oder Oxytocin steuern unsere Gefühlswelt. Sie beeinflussen, wie wir auf Situationen reagieren – sei es mit Freude, Stress oder Vertrauen.

Diese hormonellen Reaktionen laufen meist unbewusst ab, sind aber eng mit unserem Verhalten und unserer Kommunikation verbunden. Die grosse Herausforderung: Diese komplexen Zusammenhänge für digitale Systeme nachvollziehbar zu machen.

Der digitale Mensch: Replikation oder Simulation?

Ziel der Entwicklung ist es nicht, den Menschen zu kopieren, sondern ihn durch Technologie besser zu verstehen – und diese Erkenntnisse in digitale Systeme zu integrieren. Ein digitaler Mensch könnte so nicht nur emotional reagieren, sondern auch eine Art „emotionales Gedächtnis“ entwickeln – etwa durch kontinuierliches Lernen aus Gesprächen und Reaktionen.

Solche Systeme könnten zukünftig in der psychologischen Beratung, im Bildungswesen oder auch in der Pflege zum Einsatz kommen. Sie wären in der Lage, nicht nur zu antworten, sondern emotional mitzufühlen – zumindest simuliert.

Was sind digitale Menschen?

  • Digitale Menschen sind computergenerierte virtuelle Wesen, die menschliches Aussehen, Verhalten und Interaktion imitieren.
  • Sie werden durch künstliche Intelligenz und fortschrittliche Animationstechnologien angetrieben, die es ihnen ermöglichen, in Echtzeit auf Benutzer zu reagieren und natürliche Gespräche zu führen.
  • Digitale Menschen finden Anwendung im Kundenservice, im Bildungswesen, im Gesundheitswesen, in der Personalabteilung und in vielen anderen Bereichen, in denen realistische und ansprechende menschenähnliche Interaktionen gewünscht sind.

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Ethik und Empathie: Der menschliche Faktor bleibt entscheidend

So faszinierend diese Entwicklung auch ist – sie wirft ethische Fragen auf. Dürfen wir Maschinen menschliches Verhalten „antrainieren“? Wo verläuft die Grenze zwischen hilfreicher Interaktion und Manipulation? Und wie stellen wir sicher, dass digitale Menschen empathisch und inklusiv agieren – unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder Kultur?

Technologie darf nie Selbstzweck sein. Vielmehr sollte sie dazu dienen, das menschliche Miteinander zu fördern – auch, wenn sie immer „menschlicher“ erscheint.

Fazit

Die Verbindung von Emotionen, Hormonen und digitalen Technologien birgt enormes Potenzial – aber auch Verantwortung. Affektives Computing und der digitale Mensch stehen noch am Anfang. Umso wichtiger ist es, dass wir diese Entwicklungen bewusst gestalten: mit Empathie, ethischem Bewusstsein und einem klaren Ziel – den Menschen im Mittelpunkt.

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