Intelligente Gruppenvernetzung
Ein KMU wird zum Konzern. Maschinenhersteller Schleuniger aus Thun macht seine Kern- und Wertschöpfungsprozesse für diese Veränderung fit – mit der neusten ERP-Generation SAP S/4HANA.
Ein KMU wird zum Konzern. Maschinenhersteller Schleuniger aus Thun macht seine Kern- und Wertschöpfungsprozesse für diese Veränderung fit – mit der neusten ERP-Generation SAP S/4HANA.
Die Schleuniger AG ist ein sogenannter «Hidden Champion»: in der Öffentlichkeit wenig bekannt, aber in ihrer Nische Weltspitze. Das Technologieunternehmen mit Hauptsitz in Thun ist ein eigenständiger Geschäftsbereich der Metall Zug Gruppe und stellt Maschinen zur präzisen Kabelverarbeitung her. Gegründet wurde der Traditionsbetrieb im Jahr 1975 am heutigen Hauptstandort. Mittlerweile beschäftigt der Lösungsanbieter weltweit knapp 1’000 Mitarbeitende und betreibt 13 Niederlassungen in Europa, den USA in China und Japan sowie ein weltumspannendes Netzwerk aus strategischen Vertriebs- und Servicepartnern.
Mit neuer SAP-Generation vorwärts
Schleuniger baut Maschinen für die Produktion von Kabelbäumen, ein Element, das beispielsweise in Autos der Zukunft immer wichtiger wird und deshalb grosses Marktpotenzial verspricht. Auch die Trends Automatisierung, Digitalisierung, autonomes Fahren und Elektromobilität bieten Wachstumsmöglichkeiten. Diese Begrifflichkeiten sind nicht bloss leere Schlagwörter. Dahinter stehen mögliche Wachstumstreiber, die jedoch geprüft und gegebenenfalls in eine Gesamtstrategie eingebunden sowie dann ins Operative überführt werden müssen. Schleuniger hat sich im Jahr 2017 frühzeitig mit diesen Themen auseinandergesetzt. Damals entschied sich das produzierende Unternehmen als eines der ersten für die Umstellung von SAP ECC auf SAP S / 4HANA.
Ein KMU wird zum Konzern. Maschinenhersteller Schleuniger aus Thun macht seine Kern- und Wertschöpfungsprozesse für diese Veränderung fit – mit der neusten ERP-Generation SAP S/4HANA.
Ein zentraler Treiber für den Systemwechsel war die Harmonisierung der Kern- und Wertschöpfungsprozesse – gemäss Schleuniger-CIO Thomas Niederstein ein wichtiger Teil der Digitalisierungsstrategie. «Bei uns findet die Digitalisierung auf zwei Ebenen statt: einerseits auf der internen und andererseits auf der externen Ebene, also in neuen Geschäftsmodellen, Stichwort Industrie 4.0 und IoT. Die Zukunftsvision von vollautomatischen Maschinenparks bedingt jedoch zunächst einen hohen internen Digitalisierungsgrad.»
IT-Gruppenprojekt
Das Vorgängersystem wurde für jeden Standort lokal aufgesetzt, was für die Datenübersicht und -transparenz nicht gerade förderlich war. «Wir entwickeln uns je länger, je mehr vom KMU zu einem Konzern. Um unser Wachstum effizient voranzutreiben, benötigen wir ein ERP-System mit transparenten und standardisierten Geschäftsprozessen. Das Ziel ist, sämtliche Stammdaten und Prozesse über die gesamte Gruppe zu harmonisieren und somit betriebswirtschaftliche Informationen einfach und in Echtzeit visualisieren zu können.»
Die Roadmap zum Ziel
Nebst dem Streben nach der berühmten Single Source of Truth, also der einzigen und zentralen Quelle der Wahrheit, war die Zukunftsfähigkeit des neuen Systems entscheidend. «Wir wollen auf der neusten Technologie unterwegs und somit für zukünftige Innovationsschritte bereit sein.» Schleuniger setzte eine klare IT-Roadmap auf, die das Roll-out von SAP S / 4HANA für die letzte Tochtergesellschaft 2025 vorsieht. Im März 2022 arbeiten bereits 440 User an insgesamt vier deutschsprachigen Standorten mit dem neuen Programm.
Um unser Wachstum effizient voranzutreiben, benötigen wir ein ERP-System mit standardisierten Geschäftsprozessen.
Thomas Niederstein CIO, Schleuniger AG
Schleuniger wandte für den ERP-Wechsel die Greenfield-Methode an, also die Neuimplementierung auf einer quasi grünen Wiese. Geschäftsdaten der bestehenden Systeme, wie beispielsweise Stamm- und Bewegungsdaten, werden hierbei nach deren Bereinigung übernommen und in das neue System migriert. Alter Ballast, wie historische Daten, wird archiviert und nicht ins SAP-System transportiert, was sich positiv auf das zu migrierende Datenvolumen und somit auf die Betriebskosten auswirkt. Dieser Ansatz empfiehlt sich, wenn das Unternehmen ohnehin grosse Veränderungen plant oder wenn bestehende Systeme und Prozesse zu einem neuen, konsistenten System zusammengeführt werden, wie das bei Schleuniger der Fall war.
Starke Standardprozesse
«Mit diesem Schritt haben wir eine saubere Stammdatenbasis geschaffen. Zudem lassen sich globale, standardisierte Prozesse so leichter in ein neues System überführen», so Niederstein. Denn: «Je standardisierter die Prozesse, desto schneller lassen sich weitere Gesellschaften ans System anbinden, desto effizienter ist die Zusammenarbeit zwischen Business und IT und desto mehr reduzieren sich die Kosten des Unterhalts.» Als SAP-Partner wählte das Unternehmen das IT-Beratungshaus NTT DATA, das sich für die Projektgrösse als genau richtig erwies, wie Niederstein findet. «NTT DATA garantiert eine hohe Flexibilität – bei der fachlichen Unterstützung wie auch bei der Ressourcenplanung.»
Das Ziel der Schleuniger-IT-Roadmap ist momentan noch nicht in greifbarer Nähe. Trotzdem zieht CIO Thomas Niederstein zwei Jahre nach dem Go-live 2020 eine erste erfreuliche Zwischenbilanz. «Durch dieses Unternehmensprojekt denken unsere Mitarbeitenden heute deutlich globaler und hinterfragen Prozesse.» Erst wenn restlos alle Gesellschaften auf dem System arbeiten, werde die Unternehmensgruppe aber den ganz grossen Benefit spüren. «Sind alle Kernprozesse einmal automatisiert, können wir die Hauptkompetenzen jedes einzelnen Mitarbeitenden stärken. Ein Einkäufer soll in der Zukunft keine Bestellungen aufgeben müssen, sondern sich auf ein aktives Lieferantenmanagement fokussieren können.»
Starkes Change-Management
Dem vollständigen Roll-out in allen Gesellschaften sieht Niederstein positiv entgegen. «Hat man die Unterstützung vom Management, kann man mit dem richtigen Biss zwei Standorte pro Jahr anschliessen.» Bei diesem Tempo kommt der Maschinenhersteller seiner Zukunftsvision in grossen Schritten näher. «Dank dieser Investition werden wir zukünftig in der Lage sein, die Geschäftsmodelle und das Wachstum der Schleuniger Gruppe effizient zu unterstützen», ist der CIO überzeugt.
Intelligente Vernetzung
Das übergeordnete Ziel, die Digitalisierung der industriellen Wertschöpfung, ist natürlich mit einer neuen Unternehmenssoftware alleine nicht erreicht, jedoch rückt sie ein grosses Stück näher. «Dank unserem einheitlichen ERP-System profitieren wir von sehr vielen neuen Opportunitäten. SAP S / 4HANA ist für uns wie das robuste Kellergeschoss, auf dem wir nun die intelligente Vernetzung von Menschen, Maschinen und Objekten bauen können.»
Dank dieser Investition werden wir zukünftig in der Lage sein, die Geschäftsmodelle und das Wachstum der Schleuniger Gruppe effizient zu unterstützen.
Thomas Niederstein CIO, Schleuniger Gruppe
Ein KMU wird zum Konzern. Maschinenhersteller Schleuniger aus Thun macht seine Kern- und Wertschöpfungsprozesse für diese Veränderung fit – mit der neusten ERP-Generation SAP S/4HANA.