Zum Projekt
Höchstmögliche Qualität – Patienten an erster Stelle
Das global agierende Unternehmen Vetter begann vor über 60 Jahren als Apotheke. Mittlerweile spezialisiert sich der Hersteller auf die aseptische Abfüllung und Verpackung von Spritzen und weiteren Injektionssystemen. Von der frühen Entwicklung neuer Medikamente bis hin zur Marktversorgung werden Arzneimittelhersteller bei der Behandlung diverser Krankheiten unterstützt. Rund 6.000 qualifizierte Mitarbeitende als Erfolgsträger und der Einsatz intelligenter Roboter in der aseptischen Produktion sorgen für die Einhaltung höchster Qualitätsstandards. Den Fokus stets auf Automation und Innovation gerichtet, setzt Vetter auch im Einkauf auf modernste State-of-the-Art-Technologie. Dabei werden die Anforderer bei der Erfassung von Bestellanforderungen (BANF) bestmöglich systemseitig unterstützt und intuitiv durch den Prozess geführt.
“First-Time-Right” – Mehr Effizienz im Einkaufsprozess
Im Rahmen der konstanten Systemoptimierung wurden zwei Ziele angestrebt. Zuerst sollte die „First-Time-Right“-Quote bei der Erfassung von Bestellanforderungen erhöht werden. Anschließend sollte eine höhere Transparenz über das Beschaffungsvolumen ermöglicht werden, um so bei strategischen Entscheidungen unterstützen zu können. Hierzu wurde das Warengruppenkonzept umfangreich an die neuen Anforderungen des Marktumfelds angepasst. So hat sich die Anzahl der Warengruppen letztlich auch deutlich erhöht. Gleichzeitig sollten die User technische Unterstützung bekommen, um manuelle Fehler und hohen Aufwand bei der Anlage der Bestellanforderung zu reduzieren. Zur Erreichung dieser Ziele, wird nun ein Machine Learning Service eingesetzt, die User bei der Auswahl der Warengruppe unterstützt und Vorschläge unterbreitet.
Machine Learning – Flexibilität bei schnellem Wandel
Neben der Überarbeitung des Warengruppenkonzepts durch den Fachbereich wurde anhand von Trainingsdatensätzen ein Vorgehensmodell im SAP Data Attribute Recommendation (DAR) Service angelernt. Das Modell liefert auf Basis des individuellen Dateninputs eine Vorhersage sowie einen Wahrscheinlichkeitswert. Diese erhalten die User über einen Button, der über ein Pop-Up drei Warengruppenvorschläge zusammen mit dem Wahrscheinlichkeitswert basierend auf dem KI-Modell anzeigt. So können die User einen Vorschlag auswählen und mit dem Prozess fortfahren. Dieses Modell wird in regelmäßigen Intervallen mit weiteren Trainingsdaten automatisiert angelernt. So kann es sich nach einer gewissen Anlernphase an ein dynamisches Geschäftsumfeld anpassen. Damit das Pop-Up funktioniert, wurde eine Schnittstelle zum SAP DAR Service via der SAP BTP definiert und in die Bestellanforderungstransaktion integriert.
Potenziale – Weitere Anwendungsfälle identifiziert
Trotz umfangreicher Erweiterung der Warengruppen für das moderne Marktumfeld ist es weiter gelungen die „First-Time-Right“-Quote der BANF zu verbessern. Der DAR Service ergab viel positives Feedback seitens der Anforderer. Aufgrund des Erfolges wird nun über weitere Anwendungsfelder für den Service nachgedacht, um zum Beispiel auch bei Instandhaltungsaufträgen die User mittels Machine Learning zu unterstützen. Einer digitalen, intelligenten Zukunft steht somit nichts im Wege.